Samstag, 9. April 2005

lighting. lighting. lighting.

[mental photo. keine kamera zur hand dieser tage.]

freitag, 8.april 2005, 19:45 strassenbahnhaltestelle scherrerplatz, freiburg-haslach.
blick nach westen, wo die sonne ist, und frankreich, und wo sie gleich untergeht, die sonne, zwar hinter wolken verborgen, aber licht ist trotzdem da, massig viel licht, und es ist golden und warm, reflektiert von autos, häusern, den strassenbahngleisen und besonders dramatisch von st.michael.
die sonst schlammiggelbunauffälligen wände der kirche glühen golden, das ziegeldach des langschiffes orange, das kupferdach des turmes fluoreszierendgrün. vatikanfahnen mit trauerflor in front.
die sonne blendet, und blendet aus, blendet die hässlichkeiten dieser strasse aus, die hässlichen fonts auf den fensterscheiben des trashigen telefonladen, die gräulichkeit der häuser, die leute werden unsichtbar, das hellblau des hauses in dem die haslach apotheke ist leuchtet lilac.

der beste teil der lightshow aber ist der himmel.
er ist hellbau klar und dunkelgrau wolkig gleichzeitig. da sind wolkenberge, und freie flecken und schäfchenwolken, alles gleichzeitig. ich erwarte den unverstellten blick ins universum zwischen den wolkenfetzen.
er ist unentschlossen, der himmel, vielfalt, april halt, breathtakingly beautiful.

es ist eben doch nicht "location! location! location!" wie im real estate, sondern wie beim sex, bei cellulite, bei kunst und hässlicher wohnungseinrichtung "lighting! lighting! lighting!".
mit dem richtigen licht sieht auch das freiburger ghetto schön aus.
danke, sonne.

und die kastanien haben ihre blätter gerade erst rausgeholt und angezogen, hellgrün und frisch, und die luft ist angenehm kühl und rein, und es ist frühling.