Freitag, 4. März 2005

so wars.

[moleskine, bar tolluci, eisenacher str., 2.märz 2005, 7pm]

ich sitze so ungern alleine in restaurants, normalerweise. aber heute, da macht es irgendwie nichts aus.
überhaupt: wie oft war ich alleine in restaurants? eine handvoll mal, wenn es hochkommt. das schönse zweifelsohne das zu teure essen im september 2000 bei doyle's in watson's bay, nachdem ich micht realisiert hatte, dass von "the gap" springen keine option mehr war.
aber was solls. darum geht es jetzt gerade ja gar nicht.

wie soll ich den heutigen tag nur in worte fassen?

der mann ist anders als erwartet und gleichzeit ganz genau so wie erwartet, ganz genau so.

er ist alles. wir sind gleich. wir lachen gleich viel, auf die gleiche art, lächeln gleich viel, und das ist ein first, echt, denn niemand lächelt so viel wie ich. niemand.
das seltsamste, das beunruhigendste und schönste von allem, jedoch, ist das wir gleich schmecken.
ihn küssen schmeckt nach küssen mit 15, nach zigaretten und wrigley's spearmint gum und nähe. er selbst, jedoch, er schmeckt wie ich. genau wie ich. zart süsslich. unauffällig. lecker.

wow.

wir haben nicht lange gefackelt (wozu auch?), knutschen an der tür mit dem gepäck noch vor selbiger, ab aufs bett, ausziehen, sex. sind die nächsten 5h nackt geblieben, in einem swimmingpoolfarbenen zimmer.
es war gleichzeitig neu und altbekannt und intim und persönlich, und das ist echt ein shocker, weil es so noch nie war für mich, noch nie.
es gab keinen moment der performance worries, keinen moment der sorge über physische anziehung (kein ist-mein-arsch-ok-in-diesem-licht-und-mag-er-meine-titten-?), eigentlich gab es keinen moment des losgeösten *denkens*, in diesem swimmingpoolfarbenen raum.
es war perfekt und vertraut und wunderbar.

zwischendurch dann reden und musik und kuscheln und neuanfangen und es war einfach, entspannt, entspannend und wunderbar, als wenn wir seit jahren nichts anderes täten.
es ist als sei er schon immer dagewesen. schon immer.
irgendwann habe ich ihm tatsächlich gesagt "ich will dich behalten". und das will ich auch. wirklich.

um 5pm, nach ungezählten versionen von "karma police", hektischem duschen, hektischem anziehen, sind wir raus aus der wohnung, rein in ein taxi, und es war überwältigend und bizarr, denn da draussen war tatsächlich ein bisschen sonne, und schnee, und andere menschen, und berlin und autos und die welt hatte nicht angehalten, obwohl es sich so angefühlt hatte.
sie hat mich, so under-slet, under-fed, over-stimulated, über-felt und auf körpereigenem high vollkommen überfordert, die welt.
im taxi dann grönemeyer im radio "ich fühl mich leer und verbraucht/alles tut mir weh". passend.

und dann waren wir auch schon beim hotel und er ging nach hause, und nicht-neidischer auf ihn kann man nicht sein.

nach all der intensität tat und tut das alleinsein überraschend gut, was vollkommen unerwartet war. runter mit powerade, weg mit den rest-fahrt-snacks, rauf mit dem blutzucker. an dem punkt schwebte ich schon ein paar zentimeter über dem boden, vor unterzuckerung. dann duschen, ausruhen, anmalen, anziehen, hierherkommen.
die pizza war ok, und presiwert, und gleich geht es zu bright eyes, zusammen.
wunderbar.

ich hoffe die location ist schön & klein & cozy. ich will eine bar und drinks und dunkle ecken zum knutschen.

ich freu mich schon jetzt auf hh. einfach im bett bleiben, den ganzen tag. yeah.
so. jetzt: bezahlen. zum hotel laufen. auf den mann warten.

wow.
life-changing?
fucking hell, yes.

und trotzdem bin ich noch ruhig, irgendwie, irgendwo in mir drin.
wow.