dienstag, 3.märz 2005.
7:15am
alles checker hier. oh, ja, alles checker hier. pseudo checker.
check check check check.
erstmal alles abchecken.
extrem hohe testosteronkonzentration hier im wagen.
wenigstens ist es ruhig. wunderbar ruhig. nicht so wie wochenends im ice, wenn touristen reisen. sehr angenehm. schlafen?
gleiche reihe, anderes fenster. mann, noch nicht 50, älter aussehend, unteres bis mittleres management. gekleidetin einer kombination aus mindestens sechs grauvarianten in zu dickem stoff, zu dicke schuhe an seinen füssen, ein bunt karierter koffer über ihm im gepäcknetz.
er liest stahl und eisen.
man ist noch nicht aus dem ruhrgebiet raus. offensichtlich.
vor dem fenster: dortmund.
schlimmer, schlimmer, schlimmer pseudo-checker steigt ein. er ist 24, höchstens, und hat einen ba in holzwirtschaft oder holztechnik, zweifelsohne holz und ein ba. sein bubigesicht, der von mama ausgesuchte, zu grosse, zu graue, zu dreiteilige anzug, die zu schmale, zu gestreifte krawatte, seine unmöglichen, weil zu klobigen, zu grossen schuhe are giving him away als jemand, der keine ahnung hat vom leben.
er sit schlaksig und unsicher und hampelt herum in seinem sitz, spielt die rolle des routinierten business travellers der er nicht ist sehr schlecht.
und dann ist er eine milchschnitte. unglaublich.
er steigt in bielefeld aus. holz. hab ich doch gesagt.
warum sehen young professionals in den us, in australien, so viel besser aus, so viel fähiger?
vielleicht macht das mannschaftssport. und der sozialdarwinismus der colleges.
8:12am
vodka oder kein vodka? klar sein beim ersten mal? ich hatte erwartet nervös zu sein, betrunken sein zu wollen, stattdessen bin ich noch (?) ruhig und beinahe gelassen und fühle mich wohl in meiner haut, glatt, weich, rasiert, gepflegt, ready to be touched.
ich werde gleich sex haben.
selten weiss man das so genau vorher wie ich jetzt gerade. und es ist ein schönes gefühl. ein wirklich schönes gefühl.
angespannte entspanntheit und brigth eyes in meinen ohren.
heute ist ein life-changiung moment, tag, wasauchimmer.
er ist ich und ich bin er, und was das heisst oder heissen kann oder heissen könnte, das wird sich heute ein kleines bisschen zeigen.
und das ist wunderbar. absolut wunderbar.
meine haut freut sich auf berührung, meine lippen auf küsse, und mein ganzes ich freut sich auf intensität.
intensität. yeah.
der sitznachbar (ende 30, ansehnlich, trotz esprit winterparka). er spricht mich an, als ich kurz vor 8 eine sms bekomme und danach wie wahnsinnig grinse. wir reden über nicht viel, skifahren, freiburg, düsseldorf, aber nett. er ist unterwegs in den osten, vertrieb, chemiebranche, gasleitungen und bereiter oder sowas, und dann reden wir über sinn und zweck von ip, und das ist ziemlich sehr gut für eine zugunterhaltung.
im vorbeifahren mache ich ein foto vom hotel mercure bad oeynhausen.
der einzige typ der einen plan hat sitzt 5 reihen entfernt, am gangplatz, in meine richtung, schaut mich an.
schöner, cleaner, guter anzug. spikey haare, aber nicht zu spikey. schöne krawatte. - die einzige im ganzen zug die nicht zu schmal ist.
er schaut mich an. und meine schuhe. ha. sie sind zwar von peter kaiser, aber sie sehen gut aus, jawohl. danke, papa.
musik im ohr, und ich singe mit, wie immer, trinke cola light lemon, und ich ziehe eine mini show ab, warum nicht, und wir grinsen uns an.
später schläft er für ein weilchen, und ist noch hübscher als ohnehin schon.
ausstieg in hannover, mit hübschen gepäck, und wir grinsen uns an und er wünscht eine gute reise. danke.
das war doch mal nett.
10:30am
kurz hinter einander zwei grüppchen rehe im schnee.
sind die immer da? sieht man sie nur so gut, weil schnee liegt?
10:56am
spandau. haben "spandau ballet" ihren namen um spandau wissend ausgesucht? das muss gegoogelt werden. [ oha!]
"through the barricades", das war mein lieblingslied auf kuschelrock #4.