Sonntag, 29. Juni 2008

"der dich erhält, wie es dir selber gefällt."









heute hoch nach st.peter gefahren, zum dorffest. vor vier jahren war ich zufällig da, mit meinen eltern und d & b, auf ausflugstour durch den schwarzwald. wir kamen genau in dem moment im klosterhof an, als freiwillige feuerwehr, trachtenverein, erstkommunikanden, die beinahe komplett in tracht gewandete gemeinde, vor der abtei "lobet den herrn" anstimmte. 15 kilometer zeitreise.

als ich heute früh um neun ankomme, ist die abtei bis auf den letzten platz besetzt. zwei stunden best-of-hits-hochamt im stehen; beim sanctus rauschen meine ohren, vor meine augen wird es dunkel, schweißausbruch. beherztes festklammern an der bank; ohnmacht, averted. davon abgesehen sind es sehr rührige zwei stunden, erste messe seit weihnachten; überhaupt, erste freiwillige messe seit jahren. nostalgie und ein kleinwenig sehnsucht danach, so zu glauben, dabei weiss ich, das ich das nie tun werde, zumindest nie so, und eigentlich ja auch gar nicht will. nunja. die messe endet mit "großer gott wir loben dich", es folgt die prozession der vereine ums dorf, und dann, tatsächlich, wieder vor den türen der abtei, mit blaskapellen-begleitung: "lobet den herrn"; der text, in hunderten stunden gedienter messen und gutes-katholisches-mädchen-sein für immer in mein gedächtnis eingebrannt. direkt daneben steht übrigens "ein haus voll glorie schauet".

danach shopping bei den landfrauen (selbstgestricktes, eingekochtes, schnaps); waffeln von den kindergartenmüttern. kein bier, dabei schenkt das der pater selber aus. heimfahrt nicht über stegen sondern durchs glottertal, eine st.peter-trachtenomi steigt aus dem bus aus, zwei mädchen steigen ein, sicher auf dem weg ins freibad nach denzlingen, neongelbe bhs unter rückenfreien tops. zeitreise: vorbei. schade, irgendwie.

Donnerstag, 26. Juni 2008

'cos nothing works round here.

eine der schönsten sachen des southside: die moll(?)-version von "i want you to stay". hatte vergessen oder verdrängt was mit dem song alles zusammenhängt und wie überaus empfindlich ich an der ecke dann doch noch bin und wischte mir eine kleine träne aus dem augenwinkel, lächelnd, weil sich so wenig und so viel geändert hat, in drei jahren und überhaupt. wenn ich genau hingucken würde, dann könnte ich mir jetzt eine grosse krise veranstalten, genau deswegen, und wegen all der pläne, die ich mal hatte, für mich, für jetzt. aber darauf hab ich sowas von gar keine lust, und deswegen gucke ich auch nicht genau hin.
parole: weitermachen.

[a lifetime disappears, can you remember what we had? as time gets more compressed, you're always my reminder.]

thom yorke.

june 20. [thom yorke.]

Donnerstag, 19. Juni 2008

zitierfähig. [#187]

"irgendwas stimmte heute nicht, oder?"
"finde ich auch. ich glaub es war nicht warm genug. meine innere masochistin ist nicht auf ihre kosten gekommen."

Mittwoch, 18. Juni 2008

music to see.

im wunderschönen aros museum in aarhus die ausstellung "music to see": anton corbijn, chris cunningham, michael gondry, spike jonze und mark romanek; von jedem fünf videos, von fast jedem dabei eins von björk, klar.

in abgedunkelten kleinen kammern, je regisseur eine, sitzen die ausstellungsbesucher und gucken andächtig musikvideofilme, für die heute keine plattenfirma mehr geld übrig hat. das tun sie ohne durch klingeltonwerbung gestört zu werden, ohne umschalten zu können. es ist himmlisch. und langweilig.

denn manchen videos bekommt die ungeteilte aufmerksamkeit nicht gut. halt, nicht manchen: die frühwerke von gondry kann man so gerade eben noch aushalten, im gegensatz zu den prätentiösen videos von anton corbijn. sowohl körnigkeit, als auch ironie sind in so geballter form unerträglich. coldplay kommunizieren mit einem roboter, der sie später aufisst, dann gibt es gleich zwei mal einen praktisch sterbenden dave gahan (welch wunder, dass er diese phase seines lebens überlebt hat), bono und die jungs tragen drag (so young, so young, und berlin so tot, so tot) und dann gibt es auch noch eine joy divison meets joshua tree (da war corbijn damals bestimmt mit u2) slideshow. bitter. zum glück macht mark romanek, in der letzten kammer, alles wieder gut. das vollkommen überausgestattete the perfect drug, das überdrehte, künstliche scream der jacksons, das schönste schweinehälftenvideo aller zeiten (dabei verlassen mindestens genau so viele leute die dunkelkammer wie zuvor bei cunninghams come to daddy während ich zum ersten mal bemerke, dass teenie-trent ja halbnackt gefesselt ist, sowas sieht man auf einem fernseher ja nicht detailreich genug!) und dann - hurt, noch nie so bewusst gesehen. wow. allein die letzte einstellung, das streichen über das klavier, zerreisst mein herz.

am ende der ausstellung steht ein computer mit beamer zwecks youtube-show, daneben eine tafel, auf der man videoempfehlungen für die anderen besucher hinterlassen kann.



und so laufe ich die spiraltreppe zum rhythmus von poster of a girl nach oben, zum ausgang. "ich habe geflennt", sagt tina ein paar stunden später, als wir draussen vor dem dub zelt hocken. "bei johnny cash. bei einem musikvideo. wie krass." ja, wie krass. ich auch, übrigens.

zitierfähig. [#186]

"ich hab in der cafeteria vorhin neben cem özdemir gesessen."
"und, hast du ihn gefragt, ob er sich über das 3:2 seines teams am sonntag gefreut hat?"

[abgeschlossenes hochschulstudium, angehender journalist, wtf?]

Sonntag, 8. Juni 2008

übrigens:

"sehr gut, hier, wirklich sehr gut."

[erstes lob, während ich mich in paschimottanasana legte. und yoga soll doch angeblich gut sein, so für weniger ego. nunja.]

Mittwoch, 4. Juni 2008

zitierfähig. [#185]

bo:"checkmate."
hc:"no, i'm still in."
bo:"check the board; i won."
hc:"no, i still have two roundhead guys and a horse."
bo:"ok. whatever.“ [#]

push it! push it! push it! change! [vorfreude, trügerische.]

freue mich seit tagen wie bescheuert auf die bikramstunde diese woche. pflege zärtliche gedanken an den heißen boden und die schweissige luft, phantasiere von den schweißabdrücken meiner füße auf dem blauen handtuch und davon, wie ich meine stirn auf den boden lege, in dandayamana bibhajtapada paschimothanasana und endlich nachgebe, in der hitze. kein gutes zeichen, diese vorfreude. denn wenn ich mich so sehr aufs bikram freue, wird es sicher wieder mal ganz besonders schrecklich, ganz besonders humbling, auf meiner kleinen lavamatte.