im wunderschönen aros museum in aarhus die ausstellung "music to see": anton corbijn, chris cunningham, michael gondry, spike jonze und mark romanek; von jedem fünf videos, von fast jedem dabei eins von björk, klar.
in abgedunkelten kleinen kammern, je regisseur eine, sitzen die ausstellungsbesucher und gucken andächtig musikvideofilme, für die heute keine plattenfirma mehr geld übrig hat. das tun sie ohne durch klingeltonwerbung gestört zu werden, ohne umschalten zu können. es ist himmlisch. und langweilig.
denn manchen videos bekommt die ungeteilte aufmerksamkeit nicht gut. halt, nicht manchen: die frühwerke von gondry kann man so gerade eben noch aushalten, im gegensatz zu den prätentiösen videos von anton corbijn. sowohl körnigkeit, als auch ironie sind in so geballter form unerträglich. coldplay kommunizieren mit einem roboter, der sie später aufisst, dann gibt es gleich zwei mal einen praktisch sterbenden dave gahan (welch wunder, dass er diese phase seines lebens überlebt hat), bono und die jungs tragen drag (so young, so young, und berlin so tot, so tot) und dann gibt es auch noch eine joy divison meets joshua tree (da war corbijn damals bestimmt mit u2) slideshow. bitter. zum glück macht mark romanek, in der letzten kammer, alles wieder gut. das vollkommen überausgestattete the perfect drug, das überdrehte, künstliche scream der jacksons, das schönste schweinehälftenvideo aller zeiten (dabei verlassen mindestens genau so viele leute die dunkelkammer wie zuvor bei cunninghams come to daddy während ich zum ersten mal bemerke, dass teenie-trent ja halbnackt gefesselt ist, sowas sieht man auf einem fernseher ja nicht detailreich genug!) und dann - hurt, noch nie so bewusst gesehen. wow. allein die letzte einstellung, das streichen über das klavier, zerreisst mein herz.
am ende der ausstellung steht ein computer mit beamer zwecks youtube-show, daneben eine tafel, auf der man videoempfehlungen für die anderen besucher hinterlassen kann.
und so laufe ich die spiraltreppe zum rhythmus von poster of a girl nach oben, zum ausgang. "ich habe geflennt", sagt tina ein paar stunden später, als wir draussen vor dem dub zelt hocken. "bei johnny cash. bei einem musikvideo. wie krass." ja, wie krass. ich auch, übrigens.