Donnerstag, 22. November 2007
climate change.
als der besoffene screamo-elektro-blues musiker mit seinem set fertig war, verschwand er hinter dem orangefarbenen vorhang mit den weissen sternen, und blieb da erstmal eine weile. das verbliebene publikum, vielleicht zwei dutzend leute, klatschte zögerlich, irgendwer riss laut einen bösen witz darüber, dass er wahrscheinlich ins koma gefallen sei, und es war still zu still, für eine zugabe. der abend war vorbei. doch er kam noch einmal hervor, hinter dem vorhang, in seinem weissen anzug und dem truckercap, setzte sich an sein drumset, und schrie nicht ins megaphon, sondern redete, normal. "kurz bevor ich heute hier ankam, da hat mich ein freund angerufen, dass eine unserer freundinnen gestorben ist, heute nacht. sie ist einfach nicht aufgewacht heute. dieser song ist für sie." er wirkte auf ein mal gar nicht mehr besoffen, und irgendwie war es plötzlich viel unlustiger, dass er in einer totenkopfmaske sein set begonnen hatte. doch der moment ging vorbei, er rutschte auf dem hocker zurecht, hob den rechten arm, und drosch dann, wie zuvor auf sein drumset und den synthie ein, und schrie ins megaphonmikro, wie zuvor. doch alles war anders. "i want to be where you are".