das man sich auf irgendeine freakige art und weise an diese art des terrors gewöhnen könnte, dass man irgenwann beinahe ruhig reagiert, wenn es schon wieder passiert, koordinierte explosionen im nahverkehr einer europäischen hauptstadt, bilder von blutenden leuten in bahnhöfen, das hätte ich nicht gedacht.
auf dem crosstrainer, minute 39 hat gerade angefangen, das handy klingelt, 'laden hinten', meine mutter, 'hast du schon gehört?' und das erste gefühl nachdem sie gesagt hat, dass es fabian gut geht, ist 'schon wieder'. ein ruhiges 'schon wieder'. creepy.
mein bruder wurde gegen 11 uhr local time aus seinem office in der nähe von liverpool st station evakuiert. seitdem nichts gehört von ihm. ben ist auch ok, war nicht in der stadt sondern gestern abend in wales, und hatte stattdessen einen autounfall, auf der rückfahrt. heute hätte es einen schlimmer treffen können. sonst ist niemand gerade erreichbar.
vodafone ist verständlicherweise down im moment, zumindest zum telefonieren. ich hoffe es geht fabian gut, i hope he makes his way home safely. heute ist er ausnahmsweise mal nicht mit der vespa zur arbeit gefahren, sondern mit dem taxi. die vespa wäre jetzt praktisch. so kanns gehen.
[heute ist also so ein tag an dem man in einer millisekunde mal wieder versteht, dass der ganze stress um nichts den man die ganze woche über pflegt, all die zeit die man mit trash verschwendet, all die gedanken über die emotionalen dramen anderer leute vollkommen sinnlos ist, vollkommene zeitverschwendung, und dass das einzige was zählt eigentlich ist, dass es den menschen die einem dear und near sind, gut geht. ich will gerade in einen zug steigen, ein paar stunden fahren, und dann jemanden umarmen.]
fucking hell.
guardian newsblog | wikipedia: london bombings | london leben: explosions at the tube.
[update. sms fabi mobil (uk) 13:02 (local) 'alles ok soweit. büro evakuiert. bin fast zu hause.'
update. 15:02. zu hause angekommen. alles ruhig da draussen, im norden.]