Montag, 9. Mai 2005

ice-karma/egokraulen.

es ist ein wochenende des guten ice-karama und des egokraulens gewesen.
das drohende besonders dramatische (weil sitzplatzlose) reprise von tears when traintripping out of berlin im vollkommen vollreserviertenwienochnieüberfüllten ice 976 (25 menschen stehensitzenliegen mittem im grossraumwagen, an den türeingängen nocheinmal je 20.) konnte abgewendet werden. einmal platztausch, und mein arsch hatte 6 1/2h einen sicheren sessel, ab frankfurt auch einen der nettesten im ice2, einen dieser einzelsitze im grossraumwagen. hach.

dort sass ich also, leicht verkatert (rigo! böse! böse! aus!) und müde (4h) und unglücklich (weil berlin ist schön, alleine in berlin ist nicht schön, berlin verlassen ist noch viel weniger schön) glücklich (weil abend in extremst netter gesellschaft, pointierte unterhaltung, alkohol, ausgelassenheit, wahnsinn, wahninnigkeiten), und liess mir schöne musik ins ohr shuffeln, die sonne ins gesicht scheinen und verknotete die beine die seitenwand hoch, denn überall lag gepäck rum und irgendwie soll es ja bequem sein, das zugfahren. zwischendurch schlaf. sms schreiben. moleskine raus, schreiben. mehr schlaf. mehr moleskine, die blogmich details nicht vergessen.

mir gegenüber ein blonder mann, mitte 20, der englische papers liest. sieht nach chemie aus, wir grinsen uns an, denn wir haben sitze, und die 25 menschen die direkt neben uns auf dem boden hocken nicht. bisschen nichtnett dieses grinsen, ja.
kein reden. er schreibt tagebuch, zwischendurch.

in freiburg steigen wir beide aus, reden dabei miteinander, über zugfahren, klar, wo wir gerade herkommen, dass wir mit der strassenbahnfahren wollen, er will die 6 nach zähringen, ich irgendeine, muss ja nur zum bertoldsbrunnen. 7 minuten wartezeit sagt die tafel oben an der brücke, also gehen, ist ja schön, das wetter.
wowohnstdu. daunddawenndustalkenwillsthihi. wasmachstdumedizinwielangenochschonimzehntenunddujura. halloichbincarohalloichbinchristopher. wir gehen belanglosigkeiten redend richtung innenstadt. an der ecke der adventure company kommt ein mädel, sagt "hallo chris" und die beiden fangen an zu reden, es wird zeit für mich zu gehen.

"warte mal."
sagt er. "hier. für dich." er gibt mir einen zettel. liniertes papier, zusammengefaltet 'für dich' steht drauf. süss. wie früher. "danke.", sage ich und gehe los. schnell. wie üblich.

ich lese im gehen.
ich glaube du bist eine tolle frau. wie du so in dir zu ruhen scheinst; sonne in deinem gesicht, ganz vertieft in die musik. du scheinst dich wohl zu fühlen in denem körper, entspannt und zufrieden. das ist unglaublich schön und erotisch.
ich glaube du wirst dich freuen, dass ich dir das so offen schreibe. bist du nicht ein offener mensch? aber eigentlich ist das nicht so wichtig.: für mich ist es schön und sehr lebendig.
danke für diese wunderschönen momente.gute reise, unbekannte!

ich drehe mich um. lächle, klar. "ja. danke. danke sehr."
er wird rot. lächelt. dreht sich, mit rotem kopf, der freundin zu.

keine email adresse auf dem zettel, keine telefonnummer. old school. vollkommen.

deshalb nochmal hier:
danke, christopher.
ja, es hat mich gefreut.
und wie.