vor fünf jahren habe ich throbbing gristle gesehen, in berlin, bei einer live-performance von derek jarman's 'in the shadow of the sun'.
die umstände waren einigermaßen schwierig. ich war übermüdet und schlecht vorbereitet und dann auch noch die volksbühnenklappsessel, und so konnte ich der musik nichts entgegenstellen. klang und bild überrollten mich und verursachten erst beklemmungsgefühle und dann panik.
nach der performance war ich frustriert. das erlebnis war so flüchtig gewesen, nicht flüchtig wie ein hummingbird, flüchtig wie eine tsunamiwelle, so grausam und so schnell vorbei. ich hatte nicht genug aufgepasst! gedacht! analysiert! ich hatte das konzert nicht genug genossen! das war einigermaßen albern, logisch, denn wenn man beklemmungsgefühle und panik bekommt, hat man tg offensichtlich vollkommen ausreichend genossen. das unbefriedigte gefühl blieb trotzdem. aber das machte ja auch nichts, eigentlich, denn irgendwann würde schon die gelegenheit zu einem richtigen konzert kommen. das dachte ich mir jedes mal, wenn ich mal wieder auf der tg seite die tourdaten anguckte. vielleicht würde es so wunderbar und zufällig sein wie mit dem psychic tv gig auf dem geburtstag eines freundes von r.! da saß gpo - unirdisch aggressiv schön - plötzlich neben uns auf der bierbank, und ihr gitarrist erzählte mir zeug über das leben in basel, und wir redeten über kohlrabi, während mein inneres fangirl panisch zitternd schlaue sachen sagen wollte. ich sah 'papal breakdance' beim soundcheck, und später, beim auftritt, weinte ich gar bitterlich bei 'new york story'. irgendwie dachte ich, es würde auch mal so mit tg sein. irgendwann würde er kommen, der perfekt schreckliche tg gig. trotz dieser seltsamen trennung im oktober, natürlich, trennungen und reunions kommen und gehen schließlich bei dieser band. aber das wird nichts mehr. denn peter 'sleazy' christopherson ist tot.
godspeed, sleazy, godspeed.
thank you.
[nablopomo 2010; 25/30]