ich trage 20mm fleshtunnels aus stahl als fingerringe.
ab und zu fällt das mal jemandem auf, meist leuten, die ebensolche tragen, in den ohren, natürlich. manchmal auch jemandem, der keine ahnung hat, was sie sind. 'sind das schlagringe? hoho!'
meine ringe
seitdem trage ich sie jeden tag.
die rillen schmerzen nicht mehr, aber sie sind doch so sehr im weg, dass ich die ringe ausziehe, bei der arbeit, wie meine armbänder und amreifen auch, sobald ich am schreibtisch sitze. sie sind lose geworden, meine finger so viel dünner. wenn es kalt ist, und ich nicht gerade hormonell aufgequollen, dann rutschen sie manchmal von meinen fingern, rollen klirrend über den büroboden, oder die fliesen, zuhause. kürzlich glitt einer der ringe in einem aufzug von meinen finger und blieb ein paar zentimeter vor dem aufzugtürenspalt liegen, darunter lauerte der aufzugschachtabgrund. er wäre verloren gewesen.
ich versuche, nicht zu sehr an diesen ringen zu hängen, aber natürlich habe ich panische angst, sie zu verlieren, zu verlegen, wie das bei magischen gegenständen so ist. sie sind sperrig und schwer und glänzend und schön, einfach, banal, beinahe, bedeutungsschwanger. wie der mensch, dem sie
[nablopomo 2010 02/30; 'tell us the story of a piece of jewelry you own. where did it come from, and what does it mean to you?']