Montag, 1. Februar 2010

heimwärts.

"never go home", stets im gesungenen emily haines-tonfall gesagt, natürlich: meine parole.

ich war immer die, die am ende noch auf der party war, die nie gehen wollte, halt: die nie gegangen ist. aus angst, etwas zu verpassen, logisch. viele tolle dinge sind mir passiert, weil ich genau das gemacht habe. unterhaltungen, menschen, tanzen, knutschen, sex. spaziergänge durch großstädte im morgengrauen, mit partybekanntschaften oder lang-nicht-gesehenen-freunden auf der suche nach der letzten noch offenen kneipe, oder vielleicht doch schon nach frühstück. währenddessen habe ich diverse sonnenbrillen verloren, nightliner von innen gesehen, das packen der perfekten party-tasche perfektioniert und in hotelduschen gekotzt. oh, the fun that i had.

nicht nach hause gehen, das war einfach, ganz einfach, mein normalzustand. denn - haha, alles ganz einfach - ich hatte kein zuhause. klar, ich hatte meine kleine kaschemmige wohnung, mit meinen vielen schönen sachen drin, aber dort weg zu bleiben war nicht schwer. da war nichts, was besser sein konnte als selbst die schlechteste party, das schlechteste konzert. konzerte gucken nicht nur als hobby, sondern als zeitvertreib; in irgendeinem der vergangenen jahre hab ich gezählt, wie viele es waren, es waren so um die 200, und bei den meisten davon war ich alleine. und überhaupt, musik, yeah!

das ist alles anders geworden. freitagabend war ich zum ersten mal seit diversen wochen auf einem konzert, bei friska viljor. das war ausverkauft, und als ich ankam, war es rappelvoll, die vorband wälzte sich in den décolletés der sechzehnjährigen indiegirlies, in den ersten reihen und ich kam mir, nunja, einigermaßen deplaziert vor. nicht, weil ich die indiegirlies und ihre brüste doof fände, im gegenteil, more power to them. alles war gut, inklusive meiner stimmung. friska viljor fingen dann an, und waren langhaarig und hippiehemdig und dann dachte ich mir plötzlich: ich brauch das nicht. absolut nicht. ich habe schon genug schwedenrockbands gesehen, und diese hier wird mir nichts geben, was ich brauche. dann bin ich wieder in die stadt gefahren, und zu r. gegangen, der um diese zeit noch abendessend im hinterzimmer beim stammitaliener saß . "vor zwei jahren wäre ich geblieben bis zum ende und noch länger und wäre in ein paar stunden betrunken mit mcdonalds-muffin-krümeln am mund eingeschlafen. angezogen natürlich", sagte ich auf dem gemeinsamen heimweg, mit einem winzigen hauch nostalgie, tatsächlich.

am samstagabend dann aber gleich erstmal bis fünf uhr aus gewesen.