Mittwoch, 23. Januar 2008

schick ben ans ende der welt.



mein freund ben saunders ist ein großartiger mann, einer dieser seltenen und seltsamen menschen, die aus purer energie bestehen. er redet ziemlich oft mit der geschwindigkeit, mit der kolibris mit den flügeln schlagen, interessiert sich für alles und jeden, ist ein fantastischer motivational speaker und verbringt seine freizeit häufig mit dem ziehen von treckerreifen durch londoner parks. letzteres tut er, weil eine seiner liebsten beschäftigungen das schlitten ziehen ist, bevorzugterweise am nordpol. "i specialise in dragging heavy things around cold places", sagt er. ben ist der jüngste mensch, der je alleine zum nordpol getrekkt ist. einer von vieren, übrigens. auf dem mond waren zwölf. auf dem mount everest ein paar tausend.

jetzt möchte ben wieder zum nordpol, wieder allein und schneller als je ein mensch zuvor. der bestehende rekord, 37 tage, wurde 1909 gemacht, und zwar mit hundeschlitten, und es kann sein, dass ein neuer rekord von ben, zu ski, dank der globaren erwärmung der letzte sein könnte, der je gemacht wird. eigentlich ist alles bereit für die expedition, ben ist, wie immer, in top shape, ende märz soll es losgehen. doch jetzt ist im letzten moment sein sponsor abgesprungen.

327.000 US$ braucht ben für seine expedition. jetzt sucht er nicht mehr nur einen sponsor, sondern 3270 sponsoren, leute, die je 100US$ (gerade mal 69€) pledgen. pledgen, das heisst: niemand schickt geld irgendwo hin, bis tatsächlich alle leute zusammen sind, die ben gemeinschaftlich ans ende der welt schicken wollen. etwas mehr als 400 sind schon an bord.

ich will, dass ben wieder auf dem nordpol steht; etwas, das reinhold messner zum beispiel nie geschafft hat.

"the entire planet is rotating beneath my feet. the whole world underneath me", hat ben gesagt, als er zuletzt dort war. und: "wowie." er hatte tränen in den augen, als er das sagte, und als er mir den film gezeigt hat, vor fast eineinhalb jahren auf seinem macbook, bei ihm zuhause, da hatte ich die auch. weil er verdammt glücklich aussah, am ende der welt, ganz oben auf der welt, dieser großartige mensch, whom i proudly call my friend.