Montag, 7. Januar 2008

lieber zander, den ich heute mittag gegessen habe,

es tut mir leid. ich wollte dich gar nicht essen, aber dann warst du schon tot und lagst gebraten in einer rieslingsauce auf meinem teller, umgegeben von dekorativem spinat und hübschen, festen kartoffeln. ich konnte dich nicht zurückgehen lassen, weil die organisatoren des lunch meinten, fisch sei doch vegetarisch. so diskussion führe ich zwar gerne, aber ich weiss, welche fights sich zu fighten lohnen, und bei einem arbeitstermin mit vielen kollegen und lokalprominenz tun sie das nicht, finde ich.

du warst erstaunlich lecker, aber während ich dich so verzehrte wurde mir klar, dass ich dich nicht vermisst habe, und deine fischkumpels auch nicht, und dass ich überhaupt total gut ohne euch leben kann; ihr sicher auch ohne mich, oder? jetzt gerade hab ich so gar kein bedürfnis, das so bald, oder überhaupt irgendwann noch mal zu wiederholen.

bitte mach nicht, dass mir jetzt schlecht wird, von so viel tierischen protein nach vier jahren ohne. danke, lieber zander.

xxx,
c.