Freitag, 7. Dezember 2007
weihnachtstrauma, oder so. [#3]
und dann war da noch das weihnachtsfest, dass das fest der liebe war. in der nacht auf heiligabend malte er mir liebesliedercartoonrätsel auf einen block aus der indiedisko unserer jugend, wir cruisten über die a42, während arab strap 'don't ask me to dance' sangen, küssten uns in der sofaecke einer fabrikhallengroßraumdisko und schlichen auf einen stillgelegten hochofen, um auf die autobahnen herunterzugucken. und während er in richtung süden vom hochofen pinkelte, bewunderte ich, wie der stahlanstich bei thyssen den himmel im norden der stadt rot färbte, dachte an mordor und gezähmte biester und freute mich über die vermackte schönheit unserer gemeinsamen heimat. ich kratzte am zweiten weihnachtstag nachts um drei die scheiben des corsa frei, um mir an der theke der stammkneipe unserer jugend eine noch nie so gehörte liebeserklärung abzuholen, nach all den jahren, und später liebten wir uns, dauerlachend, auf unseren winterjacken, und die synthetikauslegeware verpasste uns trotzdem brandblasen. zwei tage später fuhren wir mit dem auto nach hamburg, die sportfreunde stiller sangen 'ein kompliment' im radio, wie sie es ein jahr zuvor auch schon mal gemacht hatten, und als er mich vor der haustür von p&o absetzte, klingelte sein handy. das tat es auch vier monate später, irgendwann weit nach mitternacht, als wir auf dem weg vom zoes, der in 'gegen die wand' verewigten st.paul-kneipe, zu seiner wohnung waren. er ging nicht dran, schaute nur kurz auf das display, drückte den anruf auf lautlos und steckte das telefon in seine jackentasche zurück, und diese kurze, routinierte handlung verpasste mir so viele flashbacks auf einmal, dass ich mich übergeben wollte oder weglaufen. aber ich blieb, zumindest für den abend, dabei war es vorbei, mit uns, weil es nie wirklich richtig wieder angefangen hatte. für ihn zumindest nicht. fest der liebe, my ass.