Freitag, 7. Dezember 2007
weihnachtstrauma, oder so. [#2]
und dann war das das weihnachtsfest kurz nachdem man meinem vater mit einem vierfachen koronaren bypass das leben gerettet hatte. er war in einer rehaklinik in bad oeynhausen, einer stadt, die voll ist mit rehakliniken für diverse krankheiten; einer stadt, die man weiträumig umfahren sollte, wenn man nicht patient einer solchen klinik ist. heiligabend verbrachten meine mutter, mein bruder und ich nach der arbeit in der buchhandlung mit vollgas auf der autobahn (mein bruder musste noch, für die zeitige flucht, bis 16 uhr einen mietwagen in bielefeld am bahnhof abholen, bielefeld ist übrigens gefühlte hundert kilometer von der a2-abfahrt 'bielefeld' entfernt, wir kamen um 16:05 uhr an), jugendherbergsmäßiges, herzgesundes abendessen gab es in der rehaklinik, und ab neun uhr war ich dann allein in meinem hotelzimmer im mercure hotel gegenüber des bad oeynhausener bahnhofs. ich hab dann mit zwei flaschen rigo flennend in der dusche gesessen. überhaupt war die familie a crying mess: mein vater litt (verständlicherweise) an post-operativer depression, meine mutter, die zwei monate non-stop gearbeitet hatte, begriff in der ruhe nach dem sturm, was da eigentlich alles fast passiert wäre (auch vollkommen verständlich), mein bruder zickte rum, wie immer, und ich versuchte, alles zusamenzuhalten, auch wie immer. als ich merkte, dass das nicht funktionierte, guckte ich viel fernsehen, im mercure hotel. schlafen konnte ich nicht, und so sah ich die ersten berichte über das erdbeben in indonesien, das den tsunami auslöste, live auf cnn.