"eine besorgungsfahrt", sagt der mann am anderen ende des taxifunkdiensts. "einmal zur tankstelle. niemand? will niemand?"
"passiert das öfter?" frage ich den taxifahrer.
"schon, das macht man für stammkunden." dann sagt er nichts, bis wir an der ampel vor der tankstelle am bunker stehen bleiben. "das sind meist traurigen gestalten, die einen nachts zur tankstelle fahren lassen. was man da alles erlebt..." er sagt nichts mehr.
"eine flascha mariacron, eine stange fairplay, die roten." sagt der mann am anderen ende des taxifunkdiensts.
"das ist typisch. billiger fusel, billige zigaretten", sagt er, und fährt an. "ich hatte einmal eine stammkundin", sagt er dann. "vor vielen jahren. die hat mich auch immer mariacron holen geschickt. sie war schauspielerin am ohnsorgtheater, haben sie das geguckt, als sie jung waren? vielleicht mit den eltern? sie hatte eine dauernde nebenrolle, als alte, schrullige. und jede nacht bestellte sie eine flasche mariacron. wenn man bei ihr ankam, war sie manchmal schon total duun und im bademantel. sie hat sich immer unendlich geschämt und hat immer wahnsinnig viel bezahlt, das hat sich gelohnt, für uns, damals, die fahrten. sie gab gerne mal sieben, acht mark trinkgeld, und rundete den fahrpreis immer auf."