Dienstag, 15. Mai 2007

beautiful, not realistic.

wie gut, dass ich vor dem gig nicht wusste, dass kevin barnes sich vor ein paar monaten in las vegas bei einem gig nackig gemacht hat, bis auf kummerbund und fishnets. ich hätte sonst wahrscheinlich wie hypnotisiert auf jede seine handbewegungen geachtet. hat er da gerade am silbernen hemdchen genestelt? zieht er sich etwas aus? und das hätte wohl arg von der musik und vom gesamterlebnis of montreal abgelenkt. anstatt an einen möglicherweise nackigen herrn barnes dachte ich während des gigs sehr oft an malo, mit dem ich diese band hätte sehen sollen, als fanboygirlhaftes metricanniversary-happening. stattdessen guckte ich mir herrn barnes und konsorten im swampclub an, mit eva, unglaublich nüchtern und übermüdet und emo und voller swampclubflashback und fand es ganz schrecklich toll und ganz schrecklich schrecklich: es muss so unglaublich anstrengend sein, kevin barnes zu sein. wie es ist, ein depressiver mensch zwischen verschiedenen kontinenten zu sein weiss ich ja first hand, und wie es ist, ein von der kunst getriebener depressiver mensch zu sein, habe ich mir kürzlich erst von nah angeguckt und kann allein ob des anblicks immer noch jederzeit spontan anfangen zu weinen. aber das alles zusammen: ein gewichtiges kreuz zu tragen, kein zweifel. kevin barnes wirkte während des gigs zugleich ganz furchtbar emo und ganz furchtbar hart. an diesen tagen, an denen man sich verkriechen, das telefon ignorieren und sich den kopf kahl scheren will, da ist das frontmannsein wohl rettung und strafe zugleich, und weder von innen noch von aussen wirklich schön. nunja. es war auf jeden fall ein ganz wunderbarer gig; traurig und schön und rührig und rührend. und jetzt überlege ich seit freitag, in welcher fontgröße ich mir textzeilen aus the past is a grotesque animal auf den rücken tätowieren lasse, über die runden narben vom dezember, oder soll ich den text vielleicht doch lieber als email verschicken? [weil: meinen rücken sieht er ja wahrscheinlich eh nicht mehr!] oder verschick ich ihn in songform, als endlostape? [würde ja nicht so oft draufpassen der song, nur dreimal pro seite!] oder vielleicht, mal was ganz neues, soll ich es doch lieber lassen, alles? makes you wonder. denn things could be different, but they're not! haha! und vielleicht sollte man sich das für den anfang vielleicht einfach des öfteren mal sagen, so als selbst-therapie: things could be different, but they're not. danke, kevin.