gestern nachmittag in einer evangelischen kirche im badischen nirgendwo neben kunst von zweifelhafter qualität gesessen, christoph beim lesen seiner geschichten und einem ehepaar in indischen gewändern beim musikmachen zugehört, und mich gefragt, warum solche veranstaltungen eigentlich immer vom gleichen typ frau [leichtes übergewicht; schlampige hochsteckfrisur; wallegewand; lesebrille mit kunststoffrahmen; früher mal seidenmalen, heute skulpturen aus draht und schwemmholz] veranstaltet und besucht werden und warum kirchen selbst für solche veranstaltungen nie ausreichend geheizt werden [frieren: ganz klar ein grund, organisierte religion abzulehnen]. während der friedlichen, zehnminütigen mit tanpura und geige gespielen musikstücke fing ich dummerweise an, in den drahtschwemmholzskulpturen neben mir abgehackte, aufgespiesste körperteile und tierföten zu erkennen. schön, den eigenen frame of mind noch mal so vorgeführt zu bekommen.