und ausserdem stand da eine blonde friseursingersongwriterbarbie auf der bühne, gestern abend, klopfte mit ihren plateuschuhen den takt zu den höchstens fünf akkorden, die sie auf ihrer gitarre spielen konnte, und brach mir das herz mit ihren grossartigen songs, und zwar wieder und wieder und wieder. dawn kinnard hat eine stimme wie ein reibeisen, wie eine katze, cat power meets the cocorosiecassidy sisters, und wie sie da stand und 'it's all in your head, that's what they say, if it's all in a dream, why does it seem so real to me? feel like such a big deal to me?' sang, das war einfach ein bisschen toomuch, so. wie war das noch? ich konnte früher keine frauenstimmen hören? das hat sich geändert, und zwar vollkommen, und heute kann ich kaum noch einem mann glauben was er singt, aber frauen die so singen wie emily, karen, bernadette, dawn undwiesiealleheissen, den kann ich glauben, immer, weil sie ehrlich sind und widersprüchlich und broken und hoffnungsvoll. oh ja.
ron sexsmith sang gestern abend songs ohne brüche, da war fast nur harmonie, und das war auch nett und rührig, aber lange nicht so anrührend wie frau kinnard mit ihrem widersprüchlichen, sehnsüchtigen kratzigen katzesein. er sieht übrigens aus wie eine fledermaus. nicht, wegen der schwarzen klamotten, die er anhat, nein, seine haare sind fluffig wie fledermausfell, nur die flügel fehlen. ansonsten könnte er auch karlsson vom dach sein, in erwachsen, aber den propeller konnte man leider nicht sehen. wahrscheinlich ist er einfach samwise gamgee.
['ist der eigentlich single?' 'nein, der ist verheiratet, hat zwei kinder.' 'na, kein wunder. mit den songs kriegt er trotz des aussehens jede.']