Dienstag, 26. September 2006

missing bayern.

02:08pm [wiesn' mottoshow.]
02:50pm [forever indie.]


04:30pm [the 5' italian.]

06:56pm
09:01pm [wiesn' rule #7 - get comfy with the blur.]

09:57pm

09:57pm
[die wiesn' ist wie ein südfranzösisches nudistendorf. tausende menschen machen gleichzeitig etwas absolut seltsames und absurdes. in cap d'agde laufen menschen überall nackt herum und ficken am strand, auf der wiesn' stehen sie in dirndl und lederhose auf tischen, trinken bier aus ein-liter-gläsern und singen '54,'74, '90, 2010, gespielt von einer cover-band, deren mitglieder aussehen, als wollten sie ihr leben bald beenden, vor frustration über diesen job. cap d'adge und die wiesn', sie tun sich nicht so viel, das ist nicht so ein riesenunterschied, finde ich. wenn man dann schon mal da ist, aus welchem grund auch immer, dann macht man dann einfach mal mit, und irgendwann vergisst man, dass man intellektuell total über diesen peinlichkeiten drüber stehen müsste, und dann findet man es toll. so richtig, richtig, richtig toll. wenn man da aber wieder weg ist, am tag danach, da findet man das ganze allerdings wieder genauso peinlich und schlimm wie immer und schämt sich ein bisschen, weil man sich so hat gehen lassen, mit der tumben, besoffenen menge. sehr beruhigend, eigentlich. es war das perfekte erste wiesn'erlebnis: perfekte begleitung, perfektes wetter, nichts geklaut bekommen, genau die richtige menge alkohol getrunken, super outfit getragen, auf dem tisch getanzt, niemanden kotzen sehen, grapschende italiener mit australischem-fake-verlobten abgewehrt, ausschließlich saubere klos benutzt, drei fahrgeschäfte in zwanzig minuten runtergerockt (erste achterbahn überkopf, ever), einfach verboten viel heidnischen spass gehabt und im anschluss auch noch in miss m.'s kiezkneipe versackt und am ende barfuss die zweihundert meter nach hause gelaufen, wo ich um viertel nach zwei immer noch relativ kohärente sms schreiben konnte. nur meinen namen, den konnte ich nicht mehr schreiben. go, me! alles perfekt, bis auf das zittern am morgen danach, die wunde stelle vom masskrughenkel an der rechten hand und die unfähigkeit, vor dem frühstück ganze sätze zu bilden. beim ersten bier (!) in einer fränkischen trashkneipe auf diesen kater drauf, neunzehn stunden nach dem letzten vodka redbull in muc, da war zum einen der rausch des vorabends instantly wieder aufgewärmt, und zum andere das wochenende dann endgültig perfekt. irgendwann viel später, so gegen halb zwei am montag morgen, während ich musikalische früherziehung verpasst bekam und schon wieder vodka redbull trank, da hab ich versucht zu erklären, dass alle meine synapsen gerade absolut überfordert seien, von so viel partying und glücklichsein on so many levels, und gerade so kleine metallfalltüren zwischen meinen synapsenlücken hochfahren und sich mit einem kleinen schnappenden geräusch schliessen würden; shutdown wegen zuviel endorphin-traffic. hat nicht funktioniert, mein erklärungsversuch, er hat's nicht kapiert, was aber gar nichts machte, denn später hab ich dann noch den beweis erbracht gekriegt, dass dem nicht so war, und meine synapsen noch sehr viel höhere dosen von allem vertragen konnten. und während ich gestern mittag dann im eurocity aus bayern weggezuckelt bin, 'das absolute glück' in meinen ohren und das befriedigende gefühl im bauch, schon wieder einen montag erfolgreich ignoriert zu haben, und das unbefriedigenden gefühl im bauch, dass ich aus dem ganzen spass im juli offensichtlich kein stück gelernt habe, da musste ich feststellen, dass mein herz ein kleines bisschen schwer war. weil ich bayern mittlerweile mag. viel mehr, als ich je erwartet hätte.]