“man mußte mit allem zurechtkommen, was nicht zu ändern war, und die meisten dinge waren nicht zu ändern. ein schwaches herz, ein empfindlicher magen, eine krumme wirbelsäule, das war das individuelle, das war das ich, es gehörte zum leben, und in dieses leben war man eingesperrt, und man würde nie erfahren, wie es war und was es bedeutete, ein anderer zu sein. nichts konnte einem vermitteln, was ein anderer beim erwachen empfand oder beim essen oder bei der liebe. man konnte nicht wissen, wie das leben ohne die rückenschmerzen, ohne das aufstoßen nach den mahlzeiten sich anfühlte. das eigene leben war ein käfig.”
thomas glavinic. die arbeit der nacht.
[die letzten drei seiten waren vielleicht die besten drei seiten eines buches, die ich in diesem jahr bisher gelesen habe. ich musste an das photo von richard drew denken. vielleicht ist es ja wirklich so.]