"our music's like a strobe-light," hat whiskas, der gitarrist von ¡forward russia! am samstag erklärt, nachdem ich ihm die super-interview-eingangs-frage gestellt hab, die ich mir bei den herren von wennsrockt dauerhaft geliehen habe.
[der gerade von seinem gig runterkommende herr gravenhurst, der natürlich nicht gravenhurst heisst, sondern nick talbot, antwortete auf dieselbe frage "like a bowl of custard that someone took a shit in" und zwei herren von islands gaben gleich zwei fünfminütige antworten, die so großartig waren, dass ich mir wünschte, ich hätte das md bei der ersten fünfminütigen antwort schon angemacht gehabt.]
¡forward russia! sind wirklich wie ein strobe-light. sie sind ein strobe-light in deinem versifften lieblingsindieclub, dem club den du hassliebst, weil er so schön ist und so schlimm zugleich. der club, in dem du dir so manche nacht verschwitzt bei konzerten deiner lieblingsbands um die ohren gehauen hast, und in dem an manchen abenden aber auch gar nichts geht, weil alle anwesenden in eine einzige gelangweilte pose verfallen. ¡forward russia! sind das strobe-light, unter dem du genau so viele großartige dancefloor epiphanies wie discodesaster erlebt hast.
für mich sind ¡forward russia! ein strobe-light im magnet.
¡forward russia! sind aus leeds, und all' die kuscheln-mit-kommunismus-annahmen, die der band entgegengebracht werden (hallo, schlechteste spex-cd-kritik dieses jahres!) machen genau so viel sinn wie die unterstellung, die band habe den namen nur deswegen ausgesucht, damit sie durch das '¡' bei itunes immer ganz oben stehen würden, direkt hinter !!!, obwohl das wirklich ein ziemlicher cooler grund für den bandnamen gewesen wäre.
¡forward russia! sind tom woodhead (strähnig, dünn, verzweifelt schreiend und zwischen micro und synths flummiballhüpfend hin und her rennender frontmann), rob canning (bass), katie nicholls (jung, blond, brav aussehend, gerade von der schule und drummerin) und whiskas (mastermind, gitarrist, label-owner, chorus-shouter und katie's großer bruder), und sie packen alles was ich an musik mag in eine einzige band, in einen sound.
große melodien. flirrende synths. kreischen. keifen. klatschen. flüstern. skandieren. perlende gitarrenriffs. roughe gitarrenriffs. slightly tumbe punk-drums. emo-kram (give me a call! give me a call!). panik. hysterie.
¡forward russia! machen musik zum vielzuviel vodka dabei trinken (und das ist auch schon das einzig russischey an ihrer musik), zum tanzen, zum hysterischen kreischen, zum dumme dinge dazu machen wollen.
¡forward russia!'s erstes album 'give me a wall' erscheint diesen freitag. du solltest es dir dann sofort kaufen, im indieplattenladen deiner wahl, damit du vorbereitet bist, denn die songs, die prätentiöser weise alle nummern haben statt namen, sie werden bald im club den du hassliebst rauf und runterlaufen, wenn alle kapiert haben, dass ¡forward russia! vollkommen zu recht als das next big thing gehandelt werden. dann kannst du in dem moment in dem 'twelve' zum ersten mal im club den du hassliebst läuft, auf die tanzfläche sprinten und dann saucool und sauglücklich mitsingen, hüpfenderweise unter dem strobe-light, mit dem strobe-light; die welt und der club verzerrt, verlangsamt und beschleunigt zugleich, deine füsse kickend, deine arme angespannt rhytmisch nach unten schlagend, dein gesicht selig lächelnd zum flackernden licht gereckt, der moment, die nacht, magisch und unwirklich, und du: glücklich.
¡forward russia!
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