Mittwoch, 3. Mai 2006

non-fiction. [photographisch.]

ich hoffe ja immer noch, dass ich irgendwann mal photos machen kann, die festhalten wie das leben ist, wenn jemand weggegangen ist. diese kleinen cinema-esken momente, die niemand versteht ausser man selbst, die niemandem ausser einem selbst weh tun. photos auf denen man sie sieht, die kleinen dinge, die einen so anrühren an jemand anderem, wenn dieser andere weg ist. photos die festhalten wie das ist, wieder in eine wohnung zu kommen, in der noch gläser rumstehen und tassen und colaflaschen und eine leere blisterpackung ass-ratiopharm auf dem tisch liegt. eine wohnung deren atmosphähre noch voll ist mit dem, was man gemacht hat zuletzt, und mit dem nichts sagen, das man auch gemacht hat. photos von abdrücken in kopfkissen und von handtücher neben der badewanne mit löwenklauen. photos könnten bleiben; die gläser und die tassen und die colaflaschen räumt man ja bald weg, die kissen schüttelt man auf und die bettwäsche wechselt man, weil der geruch sonst machen würde, dass man nicht schlafen kann vor kopfkino. nicht dass man das so kann, so wie man so viele dinge plötzlich nicht mehr kann, vor lauter kopfkino, aber man kann es ja probieren. ausserdem könnte man sonst noch auf die idee kommen, georgian mourning jewellery basteln zu wollen, und das wär nun wirklich ein wenig overthetop. ich würde auch gerne mich photographieren können, in diesen momenten. das nebenmirstehen festhalten, das gefühl der flüchtigkeit, dass irgendwie doch ein running theme zu werden scheint, und das sonst von der trashigen sonnenbrille und den kopfhörern mit tim kasher gedämpft wird. ich würde gern photos von der unruhe unter allem machen können, von der leere, vom nicht wissen, was das jetzt war oder ist oder sein könnte. und bis ich das kann, das non-fiction photo ding, da blog ich halt einfach diese momente. als die non-fiction die sie sind.