Sonntag, 19. Februar 2006

homestory. [allerhöchste zeit, ich weiss nur nicht wofür.]

am liebsten würde ich gerade einfach die ganze zeit auto fahren, am besten im dunkeln und im regen. das ist das einzig gute hier: das ruhrgebiet eignet sich so gut zum autofahren, überall autobahnen, und dabei einfach immer nur speed date von arab strap hören, auf repeat, do you know enough to circle me a yes, es höchstens wechseln mit 'too little, too late', was mich immer zum weinen bringt, weil emily es so haucht, das tie my right hand to the ride und im kopf blogposts schreiben, auf englisch, 'thoughts on the first anniversay of being royally betrayed'. manche dateien sollte man einfach löschen ohne sie vorher nach mal zu lesen, wusste ich doch schon; sehr amüsiert, sehr desillusioniert beim lesen des gesammelten ohwunderbarecarocarocaroichliebdichsosehr drecks, deswegen auch die akute allergie auf diese bestimmte art von emails. sorry, nein, gar nicht sorry, nie mehr jemand mit diesen worten, diesem habitus, und das ist kein verlust, nur mein vollkommen-hochgetunter-bullshit sensor. gut ihn zu haben.
und überhaupt, autofahren. donnerstag abend kurz vor acht mit meinem vater an der ampel auf der b8, da wo die neunundfünfzig anfängt, regen, vor uns ein auto mit einem bestimmten kennzeichen. 'der hat noch einen langen weg nach hause vor sich' sagt mein vater. während ich an die emotionale topographie dieser stadt denke, und daran dass immer sommer war, da, und es so nicht mehr sein wird, und ich das immer noch nicht ganz verkraftet habe, wie seltsam, und es mir jetzt gerade vorkommt, als würde nie mehr sommer werden, aber das sage ich nicht, natürlich nicht. 'der fährt jetzt die neunundfünfzig bis zur zweiundvierzig,' sage ich stattdessen. 'in herne auf die dreiundvierzig, in bochum auf die vierzig und in dortmund-west auf die fünfundvierzig, und dann einfach gerade runter, ist doch gar nicht so weit, eindreiviertel stunde, bei dem wetter vielleicht zwei, aber es liegt ja kein schnee mehr.' und mein vater nickt anerkennened, 'that's my little girl', sagt sein blick, dabei kann mein vater ja kein englisch, hab ich ja auch wirklich geerbt von ihm, den orientierungssinn. und er freut sich über mich, einen kleinen moment lang nur, kommt ja selten genug vor, und ich hasse mich dafür, ihm gefallen zu wollen, nichts anderes macht mich so weich und glücklich und klein. und glücklich, eben auch.
zeit hier wegzukommen. allerhöchste zeit, ich weiss nur nicht wofür.