gehen wir mal in die volksbühne, vollkommen übernächtigt, rest-betrunken und
das ist creepy und ritualistisch und zirkulär. extrem verlangsamte mit super 8 gefilmte szenen aus den siebzigern, vielleicht theaterproben oder so, die assoziativ gesehen gewaltätig und böse und undurchdringlich sind, dazu farben und verfremdung und wellen und feuer. die musik dazu passt, weil auch irgendwie strukturlos aber trotzdem zirkulär und nach einer weile raune ich herrn l. rüber, ob er mir denn wohl raushelfen wird, falls ich eine panikattacke bekommen sollte. ich weiss gar nicht, wo die so plötzlich herkommt, die beklemmung, aber so restbetrunken und übermüdet und vollkommen wired auf so allerlei dingen, da reagiere ich hypersensibel und zitter so ein bisschen vor unwohlsein. diese unterschwellige gewalt und masken und bässe machen, dass alles vibriert, uh, weniger, nein mehr, hilfe, aber schon toll, so. musik und macht, etc. problematisch ist allein die tatsache, dass ich mehr sehen will, beziehungsweise es gewöhnt bin, mehr zu sehen, weil ich mir so ambient kram ja nie live angeguckt hab bisher, und die extrem verlangsamten e-geige aktivitäten von gpo (den/die ich herrn l. gegenüber nach dem konzert als 'die grauhaarige dame da vorne' beschreibe) und das dieganzehandaufskeyboardlegen von cosey just don't quite cut it, so performance wise, aber man soll ja auch gar nicht die band angucken, sondern den film. nervtötend allerdings eins, beim konsum dieses film/musik mixes: das tumbe publikum. kinder, lasst es euch gesagt sein: macht den fucking blitz an euren kompaktkameras aus, beim konzertfotografieren. das bringt nix, weil er eh nicht bis auf die bühne reicht, und wenn er das macht, dann sehen die bilder meisst scheisse aus. ausserdem reflektiert so eine filmleinwand und deswegen sieht man dann gar nichts auf dem photo aber vorallem MACHT DAS DIE STIMMUNG KAPUTT, ihr IDIOTEN! susa hält derweil ein nickerchen, für das sie 50 cent pro minute bezahlt hat. so insgesamt aber, da ist das alles aber sehr gut, so, interessant und edukativ und (aua) historisch. wilde performance erst am ende, als gpo eine wasserflasche vom tisch stösst, ich glaub das war nicht intentionell, und frage mich, ob man das wohl auf der liveaufnahme des heutigen abends hören wird. oh, the excitement. und dann ist das schon vorbei, sind ja auch kurz, fünfzigundirgendwas minuten. in der reihe vor mir springt jemand sofort in die stehende ovation hoch, aha, ich muss das erst sacken lassen, und bleib sitzen und ärger mich ein bisschen, weil ich mich nicht angemessen vorbereitet hab auf diesen abend, und so müde bin und überhaupt auch gar nicht so im richtigen mindframe für so experimente. später dann processing und rumhängen, was zu essen erjagen, immer noch nicht reden können, heimfahrten erbetteln und im auto einschlafen und susa's hand dabei besabbern und zu hause endgültig ins koma fallen und dann sehr angenehm träumen, glücklicherweise nicht von den ritualen des derek jarman. band nicht mit nach hause genommen. aber die sind ja doch ein bisschen arg
[schlussbemerkung: aussage übrigens leider widerlegt. volksbühne ja ausverkauft, seit monaten und so, blabla, etc.]