Samstag, 3. Dezember 2005

lalalalalalalalalalala.

emily haines. [metric.] blue. [emily haines. metric.] legs. [emily haines. metric.] emily haines. [metric.]
also nach strasbourg fahren, um emily haines in action zu sehen. EMILY! mit fünf monaten verknalltheit und zwei monaten konkreter vorfreude im rücken, und ein paar wochen metric-verbundenem emoscheiss. das kann nur gut werden, das muss es, denn immerhin hab ich ja schon vor drei tagen im spex-poll bei 'konzert des jahres' metric eingetragen. also regionalbahntripping, frankreich so grau, wie nur frankreich sein kann im frühwinter, thomas ist auch da, extra aus berlin gekommen, das hostel ist christlich, die weihnachtsmärkte zahlreich, die blinkenden lichter auch, und man kann mit pommes belegte baguettes kaufen. lenken wir uns mal ein paar stunden ab, damit wir nicht zu aufgeregt sind, nein, bisschen im kreis laufen, vegetariertheorien teilen, in ein internationales spezialitätenrestaurant gehen und später den sekt öffnen. darf man in frankreich eigentlich auf der strasse alkohol trinken? um halb acht dann die riesenraupenstrassenbahn richtung laiterie nehmen, und dann einfach mal den anderen leuten hinterherlaufen, die wissen schon, wo das ist, und das tun sie. vor der laitierie eine riesenschlange für 'porcupine tree' und um die ecke, da wo der eingang zum 'club' [sprich: 'clöpp'] ist, eine minischlange, vielleicht zwanzig leute, für metric. METRIC! die gutscheine von flight13 gegen richtige kleine blaue tickets mit bildchen umtauschen, "oh geil, da ist ja ein merch stand.", "ja, ich geb deine jacke mit ab, geh gucken.", "no, these are the only two t-shirts we brought. and the buttons will arrive tomorrow, for the gig in evreux." der typ der das zeug verkauft ist der 'tourmanager', aka dasmädchenfüralles, und brite und süss, ziemlich süss. aber erstmal bier kaufen, dann t-shirts, dazu fangirl smalltalk. "you should tell whoever does their booking that they have to play at eurockeennes next year, it's this really adorable festival in belfort..." aber dann doch mal torso anhören gehen. der raum des 'club' hat vielleicht achtzig quadratmeter, kein schnickschnack, winzig kleine bar, alles schwarz, die bühne ist sechzig zentimeter hoch, ganz genau so hatte ich mir das vorgestellt. unglaublich. irgendwie ist das alles surreal, dass ich gleich metric sehen werde. METRIC! torso, eine ungooglebare band aus strasbourg, nehm ich nicht wirklich war. das mag am französisch liegen, oder daran, dass der sänger mehr rezitiert, als dass er singt, und nicht besonders hübsch ist, und die lieder alle ziemlich gleichförmig, aber das ist eigentlich egal, alles, denn deswegen bin ich ja nicht hier, nein? nein. einzig der bassist ist wirklich gut und ein schönes piece of whimpsterass noch dazu. torso geht vorbei und von der bühne, wie schön, mehr bier, mein gott, gleich kommt metric, METRIC!, und es ist mittlerweile ganz voll, unerwartet voll, aber nicht unangenehm drängelig, vielleicht zweihundert leute. und dann fängt man an, für metric aufzubauen. jimmy shaw bringt seine fusspedalkollektion und seine zwei gitarren selbst auf die bühne, und dasmädchenfürallesträgt die keyboards. emily's keyboards! EMILY'S! weniger als einen meter von mir entfernt! ich frage dasmädchenfüralles, ob er mir nach dem gig einen der setlist zettel geben könnte "they don't have one." sagt er. "they've toured for so long, they don't need one. wow. also schon mal nen stift und nen papierfetzen an den bühnenrand legen, zum mitschreiben, sowas krankes hab ich noch nie gemacht, aber ich war ja auch noch nie bei nem metric konzert. metric, METRIC!, rechtfertigt alles. mehr warten. mehr bier. und dann gehts schnell, denn man ist so ziemlich on schedule, in frankreich, wie auch schon in belfort, und um zwanzig vor zehn wird es dunkel auf der bühne, bisschen blaues licht nur, und die herren shaw, winstead und key kommen auf die bühne, einer von zwei momenten, in denen man die herren wirklich mal so richtig anguckt, und sie nehmen ihre instrumente, ein intro läuft, und dann kommt emily haines aufdie bühne. emily. EMILY! sie trägt ein kurzes rosa kleidchen mit blätterranken und schuhe of flickr fame, und sie geht an ihre keyboards und fängt an zu spielen und dann zu singen und mein herz bricht, weil ich nicht glauben kann, dass das jetzt echt ist. "there is no way out, the only way out is to give in." als ich das das erste mal gehört hab, im september, da hab ich geweint. mein gott. und sie singt wunderbar. und sie ist wunderbar. das keyboard ist wunderbar. das ist alles wunderbar. allesallesallesalles. als der laute teil von 'empty' kommt, da geht es richtig los, und wasimmer da anfängt, es hört die nächsten eineinhalb stunden nicht auf. ich kann kaum beschreiben, wie das ist, vor einer bühne zu stehen, auf der ms.emily haines rumhupft. ich kann kaum beschreiben, wie ms.emily haines so ist, wenn sie rumhupft, auf einer bühne, vor der man steht. diese frau, sie steht nie still, zumindest nicht länger als einen kleinen moment, sie zuckt immer rum. muppet, halt. "shake your head, it's empty" singt sie, und das macht sie, genau das, shakeshakeshakeshake, und ihre haare fliegen dazu dekorativ rum, eigentlich genau so wie amy millan und torquil campbell das auch machen; ob die drei das mal zusammen als move konzipiert haben? sie joggt auch auf der stelle und zieht dabei ihre knie an ihre brust hoch. sie kickt wild rum, so ninja style, sie hüpft und springt und kniet und verdeht die beine und macht komische sachen mit den armen und beugt sich extrem blowjobartig über ihr mikro und macht diese muppetartigen ganzkörpersprünge, wenn sie das keyboard versorgt, und sie ist dabei unglaublich, unglaublich, unglaublich sexy und vollkommen hemmungslos und sexy und wunderbar. and did i say sexy? diese zappelei in dem kleinen kleidchen ist nur möglich, weil das kleine rosa kleidchen mit den blätterranken kein kleidchen im eigentlichen sinn ist, sondern ganz smart einen skort hat, anstatt einem rock. sehr schlau, weil sexy, aber mit minimalem crotch shot risiko, und das macht sinn, wenn man sich praktisch in die gesichter in der ersten reihe knien will.
emily haines. [metric.] emily haines. [metric.] emily haines. [metric.] emily haines. [metric.]
emily hupft erst seit ein paar sekunden da auf der bühne rum, und das publikum ist in exstase, echt jetzt, und alle meine befürchtungen, als einziger freak zwischen lauter metric jungfrauen zu stehen waren ganz offensichtlich unbegründet, und ich kann mein glück deswegen kaum fassen, denn bei 'succexy' singen zweihundert franzosen den text mit und hüpfen und springen und grinsen und ich fang an, an meinem linken bein blaue flecken vom gegendieniedrigebühnegedrücktwerden zu sammeln, immer her damit. es folgt 'the list', echt jetzt, 'the list', warum kennen die das alle, ist frankreich schon seit jahren heimliche metric hochburg? ganz offensichtlich [ich hab in diesem moment vergessen, dass metric auf grund des films clean in frankreich schon seit einer weile ein kleinwenig bekannt ist]. dann 'monster hospital' mit ganz viel bam-tschakka! bam-tschakka! boomboomboom und emily rockt so rum, und dabei kapiere ich, dass das rückgrat dieser band jimmy shaw mit seinen gitarren ist, und dass dieser mann nicht nur sehr sehr sehr gut, ist, nein, er definiert das alles, da im hintergrund, und treibt das alles an, und zwar mit harter hand, und genau das brauchen emily und ihre keyboards als basis, und zudem ist da chemistry zwischen den beiden, und die kann man sehen. hach. 'ending start', und emily, EMILY!, steht mal drei minuten lang relativ still, sind eh alle vier schon total verschwitzt, und das publikum auch, mal ein bisschen durchatmen, sehr nötig, ohnehin, und dieser song ist wunderbar creepy und schön und dann ist er so ziemlich vorbei und plötzlich wechselt emily immer nur zwischen zwei tasten auf ihrem keyboard und es geht nahtlos über in 'poster of a girl'. "can't stand by myself | hate to sleep alone | surprises always help so i take somebody home | to find out how i feel | feel like just a baby | portrait of a lady | poster of a girl". ich schau mich eins der wenigen male um, und das publikum an, und neben mir, die erste reihe runter, da sind nur zweidreivier jungs, und sonst nur mädchen, überhaupt, in den ersten paar reihen sind größtenteils mädchen, sicher achtzig prozent mädchen, hüpfende, tanzende, singende mädchen, die jungs sind irgendwo hinten, wie seltsam, wie wunderbar. und dann bricht emily haines mir mein herz, während sie da vor dem keyboard tanzt und singt, zum teil auf französisch, und genau fünf tränen laufen meine wangen runter, ich kann gar nichts dagegen machen, so riesentränen, ganz langsam. ich bin happysad, at it's best. ich lache, weil es so toll ist und schön und weil diese frau so kick-ass-ig ist, und sexy und wild, und weil es so ist wie in dem lied. und ich weine, weil ich doch irgendwo da unter all dem auf diese seltsame art traurig bin und jemanden vermisse und enttäuscht bin weil es doch anders sein sollte und weil es keinen grund hierfür gibt, und weil es so ist wie in dem lied. und wie schlimm ist das eigentlich, dieses poster of a girl zeug? kann das mal jemand abstellen? nicht den song, nein, nur dieses ding in meinem leben? das wär toll. aber dieser moment mit all seiner ambiguität und schönheit und all diesem emotrash ist meiner. nur meiner. und das ist gut so, egal wie oft ich "selber schuld." denke, und "soll froh sein, dass er nicht wirklich weiss, was er verpasst." denn das tut man wirklich nicht, bis man es erlebt hat, bis emily haines ihr gesicht dreissig zentimeter vor deinem hat und "satisfy myself | avoid beginners | who long to shut my mouth | till i take one of them home | 'cause i know how it feels | filling in the blanks | looking on the bright side | when there is no bright side | coming in your pants| for the off chance | with a poster of a girl" singt, und es ist auch gut so, dass man das nicht weiss, denn der herzschmerz wär zu schlimm, sonst, wirklich, ganz in echt. bei 'glass ceiling.' kickt emily robotermässig über die bühne, und dieses glassxylophon geräusch kommt aus dem keyboard, hach, wie fein. 'patriarch on a vespa'. "are we all brides to be?" singt emily, und die achtzig prozent mädchen in den ersten reihen wissen, dass sie das nicht sein wollen. "we've got to break it, before it breaks us!" feministische revolution à la emily haines. 'handshakes' ist dann die sozialistische revolution à la emily haines, und dann kommt 'calculation theme'. "it's a full on band song when they play it live." hatte jemand bei lastfm gesagt, und das ist er, ganz treibend und fliessend und voller keyboardporn aber immer noch entsetzlich emo und traurig, "i wish we were lovers | but it's for the best". ich glaub sie hat recht.
emily haines. [metric.] emily haines. [metric.] emily haines. [metric.] emily haines. [metric.]
es folgt, totaler stimmungsschwung, 'combat baby', das ich eigentlich erst als zugabe erwarte. "none of them wants to fight me | combat baby come back baby | fight off the lethargy | don't go quietly." singt emily, und dreht sich im kreis, ihre haare fliegen ganz wunderbar, während sie das so macht, von hinten beleuchtet, und wenn sie dann mal ein paar sekunden stillsteht, dann reflektiert das licht sich ganz wunderbar auf den härchen an ihren oberarmen, und das ist sexy, sehr sehr sehr sexy. "fuck it, " denke ich mir, "irgendwas muss er doch mitkriegen hiervon." und nehme mein handy aus der tasche und wähle die nummer, susawirdmichkillenwennichihrdaserzähle, eine verbindung wird hergestellt, ich kann eh nicht hören ob da jemand ran geht oder die mailbox oder sonst was, und versuch es deswegen gar nicht, sondern halte das handy gleich direkt auf die bühne, höchstens einen meter von emily entfernt. der sound wird eh zu laut sein und einfach nur rauschen, da hab ich keine illusionen, aber das muss sein. egal wie sehr ichs versuch', ich bin nunmal schlecht mit grudges und totally for sharing the lovin'. als ich eine minute später auf das handy gucke sehe ich nur 'verbindung beendet.' hmmmm. irgendwann während der zehn minuten von 'combat baby', klettert ein mädchen auf die bühne, und dreht sich auch, und sieht soviel unbeholfener aus als emily, EMILY!, und dasmädchenfüralles wirft sie zurück ins publikum, aber in süss. insgesamt ist das alles sehr surreal und allumfassend und überwältigend gut und ich nehm' kaum was war ausser der musik und emily und dem was das in meinem kopf macht, wannhabichdaszuerstgehört, dashabichschongebloggt, dasistmeinsmeinsmeins, aber thomas ist auch noch da, glaub ich, so aus dem augenwinkel zu sehen, verschwitzt, einen halben meter hinter mir, die haare offen, aber sonst guck ich mich nicht großartig nach dem publikum um, alles egal, alles uninteressant. "how i miss your ranting | do you miss my all time lows?" singt emily, und ich denke daran, dass ich das mal gebloggt habe, 'vorfreude auf all time lows', und wie das dann war, und natürlich ist das ein teil davon, warum ich diese band so liebe, zwar nur ein teil von mehreren, aber eben einer, und so zu tun als wär das nicht so wär gelogen, und zwar komplett, und während ich das so denke, -ich bin eh multitaskend bei dem konzert, die ganze zeit denkenhüpfensingensabbernweinenlachentanzenschreien-, da greifen sie alle handtücher, emilys rosa kleidchen ist fast komplett dunkelrosa geschwitzt, und sie gehen alle von der bühne. come back, baby! fünf minuten johlen und encore rufen, und da sind sie wieder, und emily steht direkt vor mir und singt "behold the fishnet slut tonight | hustle rose goes from limb to limb" und als sie zu dem ruhigen teil kommt, "if you're looking for something life-like | hit a sardine nightclub | if every surface you touch is cold | never go home | he says, “i can't feel a thing, my dreams are so tight | why wouldn't i stand in line tonight?” da muss ich weinen, ganz schrecklich, oder beinahe zumindest, und lächeln, schon wieder, ganz schrecklich, schon wieder vor schönheit und wehtun und meaning, "mensch, die susa und ich, wir gehen doch auch nie nach hause morgens, nie, und überhaupt, und alles..", und ich halt mir einen hand vor den mund, weil ich doch nicht weinen will, zumindest nicht so richtig, und ich lächel doch auch, das ist doch toll, und ein goldiges mädchen direkt hinter mir, australierin auch noch, taryn, tätschelt meine schulter, und fragt, ob ich okay bin, und "yeah, no worries, i'm okay, it's just..." und sage zwei sätze mehr, und sie versteht das, wie mädchen das verstehen und sie streichelt meine schulter, im gedränge, und wir gucken emily an und singen beide mit, und alles ist gut und in einer meiner dieser tage so häufigen einminütigen feministischen phasen denke ich mal wieder, dass es eben genau darauf ankommt, dass das die einzige grosse, wirklich wichtige lektion des jahres ist, dass verbindungen mit frauen eine andere qualität haben als die mit männern. nicht besser, aber eben anders und wichtig, extrem wichtig. ich vermisse susa, die 'hustle rose' doch auch mag. hach. "i'm lesbian now." sage, nein brülle ich irgendwann mittendrin zu taryn, und taryn antwortet "me too. i so want to have this woman's babies." ich auch. hauptsache ich darf vorher unbedingt die feinen härchen auf ihren oberarmen lecken, ganz ganz ganz dringend, kann auch ruhig sein, während sie keyboard spielt. *ahem*. dann 'dead disco', emily, EMILY!, unstoppable, und zweihundert kollektivhüpfende franzosen auch, unglaublich. warum kennen die eigentlich alle die old world underground so gut? [wie gesagt, vollkommen das ding mit clean vergessen.] wunderbar, echt wunderbar, lalalalalalalalalalala. zwischendurch geht emily mal an die seite, stellt sich neben jimmy shaw, und joshua winstead und joules scott key dürfen auch mal angeguckt und bewundert werden und spielen soli, tolle soli noch dazu, und es ist schade, eigentlich, dass man sie nicht angeguckt hat, denn die beiden sind ja sehr hübsch, und tolle musiker. gegen diese frau kommen sie nicht so richtig an, nein, wollen sie wohl auch gar nicht. 'dead disco' dauert ungefähr fünfzehn minuten, und einen grossteil davon kniet emily direkt in der ersten reihe oder lehnt sich ins publikum und nimmt hände. ichwaschjetztniemehrmeinerechthand. wie unglaublich, das alles, wie unglaublich, dass sie das macht, dass sie so nah ran geht, wie sicher sie sich fühlen muss. wow. hach. emily. EMILY! 'love is a place.' "das ist der letzte song," denke ich. "nothing but blue skies." jimmy shaw kniet mit seiner gitarre auf dem boden, und emily kniet neben ihm, und das ist alles sehr intim und kuschelig und, well, emo, und emily gibt sich ihrem mikro hin und am ende des songs steht sie da einfach so, auf der bühne, ein paar sekunden noch mal nicht bewegen, den kopf so ein bisschen gesenkt, mit einer hand das mikro, mit der anderen das kabel, hach, und dann sind sie fertig und sie bedankt sich beim publikum, auf französisch, die einzgen sätze an dem abend, die nicht gesungen sind, und mir wird erst in dem moment klar, dass das ganze konzert ohne unterbrechungen stattfand, ohne ansagen, ohne nervige monologe, wobei monologe von emily haines bestimmt ganz wunderbar wären und kein bisschen nervig. es wurde nichts gesagt, ausser das was mit den songs gesagt wurde, und da war kein gitarrenstimmen, keine absprachen zwischen der band, gar nichts, ein song nach dem anderen, harmonisch ineinanderfliessend, keine pausen, nichts, alles perfekt und professionell und aus einem guss und ganzganzganzganz wunderbar. alle schreien und johlen und wollen mehr, aber sie gehen von der bühne, diese vier, joshua hebt jimmy hoch, und hebt ihn so ein bisschen richtung publikum, damit alle das bandrückgrat nochmal bejubeln, sehr goldig, und wow, der drummer ist ja noch hübscher, als er da im dunkeln hinter den drums aussah, lecker, sieht susa's thorsten vielleicht ein bisschen ähnlich. und emily, EMILY! winkt nochmal, und ist dann weg, in ihrem durchgeschwitzen rosa kleidchen mit dem komischen etwas drachenmäßigen nähten hinten am rücken. hach.
jimmy shaw. [metric.] jimmy shaw & emily haines. [metric.] jimmy shaw. [metric.] jimmy shaw & emily haines. [metric.]
und das licht geht an, hallo, realität, und ich sag zu thomas, dass ich jetzt lesbisch bin, und er sagt "ich auch." und dann sitzen wir erstmal wie betäubt am bühnenrand und ich bin sehr spacey und kann kaum einen sinnigen satz sagen, wie nach zu viel sex. erstmal noch bier trinken, und dann das synthie mal anfassen, hach, emily's, EMILY's! sequential pro one, hilft auch nicht, hach. irgendwann lauf ich dann noch mal raus und kauf beim mädchenfüralles die cd mit dem bonus track für frankreich, die schweiz, belgien und italien. muss ja doch sein, natürlich muss dass sein, fangirl und so. das mädchenfüralles fragt, wie ichs fand. "it was the fucking best concert i've seen this year, the happiest 90 minutes i've ever had." sag ich. "and i'm lesbian now." dasmädchenfüralles lacht. "i can totally see your point," meint er, "but i think all girls are bi anyway." ungefähr zwanzig minuten nach ende des konzerts, der einzige security mann hat schon gesagt, dass wir und die vielleicht zwanzig anderen leute die da noch runterkommend rumhängen gleich mal gehen sollten, da kommt plötzlich was rosanes über die bühne runter in den club, und es ist emily, EMILY! sie sieht viel kleiner aus als auf der bühne, ist vielleicht 5cm größer als ich, und ganz schmal und zart. ich sprech sie an, ganz höflich, und sie bleibt stehen und lächelt. hach. emily, EMILY! fangirl talk. helloemilyexcusemebutihavetothankyouforthisshow. itrockedsomuch. thankyousomuch. ivebeenwaitingforitforagesanditwasawesome. icameallthewayfromgermany. iheardyouredoingasoloalbumwhatsitgoingtobelike? "oh it's mostly just me and the piano and it's going to be out in the fall." willyoubetouringnextyear? willyoubedoingfestivals? und sie bedankt sich und sagt, wie sehr es sie freut, dass es uns gefallen hat, und dass sie es versuchen werden, vielleicht einfach irgendwo in nem club spielen, keine grosse tour, weil sie ja keinen vertrieb in deutschland haben, und sie fasst dabei meine unterarme an. emily haines fasst meine unterarme an. oh. mein. gott. emily, EMILY! ich frag ob ich ganz peinlich fangirlig sein darf, und ein photo mit ihr machen kann, und klar, das machen wir, und ich weiss schon, als thomas das photo macht, dass ich darauf ganz schlimm überlächeln werde, und dann reden wir noch ein bisschen weiter und emily haines, EMILY!, sagt ein paar sätze, mit denen sie mein herz noch mehr gewinnt, hach, emily, EMILY!, und dann signiert sie noch meine cd, und dann sage ich noch mal thankyousomuchseeyounextyearhaveagreatreastofthetour und das wars dann. französische fangirls und fanboys übernehmen, und ms.haines redet französisch und ist goldig und geduldig und umwerfend süss, und eigentlich will sie sich sicher nur umziehen gehen, muss ja doch sehr kalt sein, in dem dünnen verschwitzten rosa kleidchen, aber sie geht erst, als alle abgefertigt sind. auf der bühne sitzt derweil joshua, der bassist, und packt irgendwelches zeug ein, und deswegen fangirlmonolog washrinserepeatifdesired, [thishasmeantsomuchtome. pleasecometogermany. pleaseplayateurockeennes. youaremymostfavouritebandever. thiswastheconcertoftheyear.] und er ist auch goldig und scheint zufrieden mit dem konzert und signiert meine cd.
fetish fodder. [heart.] signature. fangirl heaven. [from now on: girls.]
und dann sagt der security typ, wir sollten jetzt echt gehen, und das machen wir, jacken holen, dem mädchenfüralles ein tschüss zurufen, dem bassisten von torso sagen, dass er heiss ist, und mit dem letzten bier in der hand aus dem club rauslaufen und draussen erstmal in die knie gehen vor glück, und dann durch strasbourg laufen, sms schicken bis das handy alle ist, gutes kronenbourg im dönerladen erjagen, anrufe tätigen und immer wieder die gleichen sätze sagen, ichbinjetztlesbisch. siehatmichangefasst. wirhabengeredet. und irgendwann den weg ins hostel finden, nochmal den bonus track der cd hören und um zwei uhr schlafen gehen, aber nicht schlafen können, weil die starsgrippe den aufstand probt und das adrenalin rauscht und das hostelzimmer zu warm ist und alles eh zu viel auf einmal und ich von konzerten und konzertphotos halluziniere. irgendwann hab ich genug und sitze schliesslich um fünf uhr morgens auf meinem hostelzimmer und gucke mir die 5 minuten calculation theme an, bis das kamera akku leer ist. paar stunden später dann die perfekte legionellendusche, gefolgt von einem genau rationierten französischen frühstück [seulement une croissant!] mit viel krümeln, und dann noch mal mit thomas durch strasbourg laufen, nothing but blue skies, und bei monoprix das veganeorangenkekseausfrankreichritual vollziehen, und dann am bahnhof in der sonne sitzen und über sinn und zweck von patenten reden und über photographieren und bloggen und gestern abend, aber über nichts so wirklich richtig, eigentlich, denn alle paar minuten seufzt einer von uns beiden vollkommen unmotiviert laut auf. "ach, emily. EMILY!" vollkommen gaga. und dann in den ec steigen und nach einer halben stunde endgültig tschüss sagen, und merci für die perfekte konzertbegleitung, und dann in baden-baden in der sonne sitzen und regionalbahnfahren, und dann zuhause, vierundzwanzig stunden nach der abfahrt. vierundzwanzig stunden, die sich wie jahre anfühlen.
noch nie so grosse lust gehabt, die band mit nach hause zu nehmen. now it's late and you are nowhere to be found. naja, nowhere ausserhalb meiner itunes; nowhere ausserhalb meines flickr streams. ach, emily, EMILY!
merci beaucoup.