Donnerstag, 17. November 2005

brian.

"manchmal, wenn ich den ganzen tag fast niemanden gesehen habe, zum beispiel heute, gebe ich einen beliebigen vornamen in die google-bildersuche ein, zum beispiel brian." [#]
[me [heart] malo.]

halb fünf. wach. sowieso wach. verlottert eingeschlafen, angezogen auf dem bett, same old, same old. aber dann doch mal abschminken und zähne putzen, vanille, aber schlafen geht nicht, also mal gucken ob das internet nicht auch noch wach ist.
und dann lese ich diese handvoll sätze vom malo und guck ihn an, einen der brians, mitten in den wellen, und das erscheint mir plötzlich alles so nahfern banalmagisch, dieses internetzding und die menschen dahinter und überhaupt. diese momente von nähe, wenn du manche sätze liest, diese eine bestimmte art sätze, wie der praschl sie so oft schreibt, und der malo eben, und der paulsen auch, an den ich diese woche jeden tag mindestens dreimal denken musste. jedesmal, wenn ich die linsen/mungbohnen/bockshornklee sprossen gewässert habe.

aber ha, diese nähe. trickiges zeug. in der realen welt. wenn du nicht nah sein sollst, dann bist du auch nicht nah, egal wie sehr du das willst, egal wie viele mediale wege du zur verfügung hast. reinkriechen in den kopf von jemanden kannst du nicht, creepige und abschreckende vorstellung sowieso, will man, also ich, ja auch nicht. aber so ein bisschen nah ran, so ein kleinwenig näher vielleicht, mal gucken ob das geht, das will man, also ich, ja schon manchmal, als projekt sozusagen, aber näher ran kommst du nur wenn du sollst. nicht, dass es nicht ohnehin varianten von nah gäbe. vergisst man so leicht, dass es nicht gleich die symbiose sein muss. will man, also ich, ja auch nicht. aber ja, nähe. letztendlich ist es eben auch egal wie genau du weisst, dank lastfm, was jemand gerade hört, das ist fiktive nähe. überhaupt, fuckiges lastfm, viel zu intim.

und ich guck mir diesen brian so an, in den wellen, und da sind streams of love, dahinter und darüber und darunter, jemand hat sich dieses bild von ihm gemacht, und es online getan, und malo hat diese geschichte von sich dazu erzählt, und ich hab es gelesen, jetzt gerade, um halb fünf am morgen und erzähl meine geschichte dazu. bisschen nähe dazwischen. streams of love. und die machen, dass ich mich frage, ob ich vielleicht einfach permanent kaputt bin, denn, ha, sowas hier, virtuell, das ist einfach, da ist ein kleines bisschen nähe. sonst nicht so. oder nur selten. und sonst wär es ja nicht so wie es ist. sonst würde ich ja ganz offensichtlich mal mehr reden, when it matters, und würde nicht nichtmehrzurücknehmbare meltdowns brauchen, während denen ich vor lauter gedankenschleifen keinen einzigen satz mehr sagen kann, um zu kapieren, dass ich was falsch mache, und zwar so richtig. und ich wär nicht so shake your head it's empty und ich wär gegangen, an diesem einen samstagmorgen, und wie ich gegangen wäre. und überhaupt. ach, immer diese backstory. keinen bock drauf.

[gemeinsamkeit: ich schotte mich von mir|dir ab. du schottest dich von mir|dir ab. er/sie/es schottet sich von mir|dir ab.]

und ich würde wohl auch nicht sehenden auges diesen trash veranstalten, den ich da gerade so rumveranstalte, zumwievieltenmaleigentlich, dieses nichteigene emozeug ins leere gehen lassen, mehr oder weniger bewusst noch dazu, umkehrung des gewohnten, ha, und diese leere, kopfherzbauchalles leer, bis auf dieses beständige unwohlsein, schuldgefühle galore. nein, gehtmirdochnichtso würd ich gern sagen, bleibblosswegbitte, aber den punkt hab ich wohl irgendwie verpasst. zu nette sms, zu nette anrufe, zu nett alles. geht nicht, das hier, alles nicht, und ich find mich dabei so hässlich, so kalkuliert und kalkulierend, warum eigentlich, nur um mal wieder zu sehen, dass es geht? weiss ich doch. how very lame. einzige nichtganzverabscheuenswerte ausrede vielleicht: wär doch schön, wenn es so einfach wär. ist es aber eben nicht. wird es auch nicht sein, da kann ich spielen so viel ich mag. it's uneinzwingbar, baby. jetzt gerade mag ich noch nicht mal spielen, krieg schon mal präventiv panikattacken, anfassen, ohje, aber da komm ich jetzt gerade nicht mehr raus, elegant schon gar nicht. schön organisiert hab ich mir das, wenn, dann richtig. damaged goods, halt. nichts neues, eben. versteck das halt nur besser, geht ja auch so gut, wenn man nichts erzählt, keinerlei extraaufwand.

und im größten widerspruch, ever, ich fühl doch nichts, ich doch nicht, vielleicht unter umständen mal wieder weinen.
könnte ein wenig überfällig sein. oder so.