und das jos fritz ist dieses mal voll, und zwar so richtig, und deswegen auch heiss, schirm zu, jacke aus, pulli aus und bier holen und nach vorne setzen, auf den boden, und irgendwann stehen alle auf, oops, erste reihe, na toll, kriegen sie halt die fangirl show deluxe, denn dann kommen sie nacheinander, die mitglieder dieser band, keyboarder, drummer, bassist, und das fiepige elektro intro dauert und dauert und dauert, und dann kommt zuletzt auch der herr sänger durch die stehende publikumsmenge, studienrat, klein, anzug, rosa hemd, plastikbrille, ja, schon irgendwie ähnlichkeit mit michael stipe. er bleibt stehen und wankt so ein bisschen im takt zu dem fiepigen elektrozeug, gestikuliert so wie man das sonst nur macht, wenn einen dabei keiner sieht, oder nur menschen die man liebt, und nach gefühlten fünf minuten, spannenden minuten, im zweiten stock steigt eine junge frau zu, wippt ihre knie klappt im takt den einen schuh und wie ich mich zu ihr wende fragte mich die fremde wie ich fahrstuhlmusik fände und alles passt, der habitus und die stimme und das gefrickel und der bass und alles ist auch noch besser, so viel besser als auf cd. ich hatte peinlichkeit befürchtet, von dieser stimme mit diesen texten plus personen, aber nichts da, nein, vielleicht liegt es nur an der ersten reihe, aber was da passiert auf der minibühne is as unpeinlich as it gets. das sind alles adjektive die an schlimme musik denken lassen, aber es ist einfach und aufrichtig und ehrlich und absolut herzzerreissend wunderbar. diese menschen sind nicht jung, nicht im herkömmlichen sinne schön, nicht im herkömmlichen sinne cool, aber was sie da machen und wie sie es machen, das bricht einem mit seiner schönheit das herz, ohne dass es zu schön ist, ohne dass es in kitsch abgleitet, ohne prätentiös oder überintellektuell zu sein. und dann kommt auch noch die frau posaunistin auf die bühne und ganz bald dann auch schon, heimweh nach köln, sind ja auch schon seit fünf stunden weg, ha, 'die devise der sterne' und ohne mitsingen geht das nicht, ganz ganz leise nur, bisschen schwer mit dem gesichtsmuskelkater vom lächeln, eben weil alles so schön ist. und der herr erdmöbel keyboarder, halb mir gegenüber stehend an kleinen rädchen drehend und tasten drückend lächelt mich an, und ach, wenn er wüsste von dem fetisch und allem und überhaupt. und dann ein paar neue lieder mit kleinen geschichten und allem und was seid ihr denn so unruhig da hinten, hört mal auf zu schwatzen, die hier vorne machen das richtig, mit dem knutschen. und später 'vergnügunslokal mit weinzwang', und mehr schmerzen im gesicht, auch wenn suzie k. dann doch ein bisschen fehlt. das ist alles wunderbar, vollkommen unsentimental wunderbar, obwohl das doch so gut gehen würde, hier und heute und überhaupt mit der sentimentalität, ohne gesellschaft, wie doof, eigentlich, wie absolut überaus doof. wirklich perfektes knutschkonzert, dieses. und dann 'blauer himmel', frickeln at its best, und ganz viel applaus und runter und wieder rauf auf die minibühne, klar, während das publikum 'busfahrt' fordert. aber busfahrt, das hat ja 500 wörter, das kann man ja besser lesen als singen stattdessen 'für die nicht wissen wie' und 'nah bei dir' und nee, nicht mehr runter von der bühne und dann doch noch mal und wieder rauf und dann wirklich runter und vorbei und noch ein bier holen und bisschen leute gucken und dann meine ich zu aural zu halluzinieren, denn über die anlage kommt genau dieses eine gitarrenflirren dass dann durch die drums ergänzt wird und durch noch eine gitarre und dann singt karen o. pack up, i'm straight, i'm not, oh say say say', und das in der öffentlichkeit, in einer bar, in freiburg, und das macht mich fast genau so glücklich wie das gesamte erdmöbel konzert und ist grund genug für einen der peinlichsten anrufe dieses quartals, mindestens. handys sollten eine breathalyzersperre haben. später spielt der barmann es noch mal, für mich, und erzählt, dass die yeah yeah yeahs zu buchen dummerweise zu teuer sei. hach. und dann der noch mal band danke sagen, grüße ausrichten, die geschichte dann doch erzählen, ha peinlichkeit galore, buttons geschenkt kriegen und dann gehen, oder doch nicht, blöder regen, mehr bier trinken, und noch mehr bier, und der band kusshände hinterherwerfen und heiteres beruferaten plus musikgeschmack abchecken und ganz offensichtlich ziemlich scary sein, und die letzten erdmöbel poster befreien und dann ist das licht an, schnell noch metric versprechen und dann nach hause, doch schon wieder so früh, schon wieder passiert. immerhin dieses mal nicht teile der band mit nach hause genommen. auch was. oder schade, eigentlich.
[erdmöbel: tour. hingehen. unbedingt.]