Donnerstag, 4. August 2005

the end of the affair.

sie sitzt auf ihrem bett, in ihren arbeitsklamotten in die bettdecke gewickelt, die haare wirr.

"ich mache mir sorgen um dich. ich geh jetzt in die stadt, brauchst du irgendwas? geht's dir besser?"

sie hat gerade doch wieder mit ihm telefoniert, dem mann es, den das ich seit zwei jahren, so lange ich ihn es kenne, nur dasarschloch™ nenne, und sagt "es ist schon besser, ich brauch nichts, es geht schon, ist schon okay." und während sie diesen satz sagt, laufen gleich drei riesengrosse tränen aus jedem auge raus, krokodilstränen.

gelogen, dieser satz. nichts ist okay in ihrer welt heute.

sie ist in ihn verknallt, redet von liebe, seit drei jahren, und immer noch, hat seit drei jahren fast niemand angeguckt als ihn. all die jungs, männer, kerle, die auf sie abfahren und auf ihre schlüsselbeine und ihren körper größe 34 und ihre leicht manische, unberechenbare art, die sind egal. hauptsache er, er, er.

er hat diese art, die macht, dass man ihn hassen muss, als ihre freundin. er klingelt nachts an ihre tür, besoffen, oder ruft an, nachts, besoffen, und kommt dann zum ficken, und sie macht die tür immer auf, egal ob nachts um eins oder um drei oder um fünf.
orgasmus, ausschlafen, orgasmus, dann gehen. effizient, der herr. ist ja auch praktisch, eine frau mit so einem körper, die downtown wohnt und alles mitmacht, weil sie in einen verliebt ist.

aber er war nicht ganz dumm. die zweidrei male wenn er merkte, dass sie abhanden zu kommen drohte, weil sie eben doch auch gerne selbst mal ein paar orgasmen gehabt hätte, dazu noch ein bisschen kuscheln, vielleicht, ach was, eigentlich wollte sie eine beziehung, da ging er dann doch mal weg mit ihr, spätabends, in clubs, in kneipen, in die sonst keiner ging der sie beide kannte.
einmal in 3 jahren, da ging er auch mit ihr ins kino. da sieht einen ja keiner.

mit mir hat er nie geredet. er wusste, dass ich ihn verachte, so wie alle ihre freundinnen ihn verachten. und weil ich im gegenteil zu ihr nicht still war und bin.
und dann war da ja auch noch der balkon incident, als ich spätabends über die balkonbrüstung guckte um zu sehen ob sie zu hause war, und er da sass, mit dem rücken an die balkonwand gelehnt, die füsse angewinkelt, und ich die zweifelhafte freude hatte, direkt auf seinen schwanz zu schauen, zwangsweise.

gestern rief er sie dann an. "ich habe mich verliebt." nein, nicht in sie, in eine andere, klar doch. "aber danke. dank dir hab ich gemerkt, dass ich doch noch was fühlen kann." ach so.

aber wie gesagt, er ist nicht dumm. letztes wochenende war er noch mal da, zum ficken, als wenn er da noch nicht verliebt gewesen sei, und fragte scheinheilig "hast du eigentlich noch kontakt mit deinen ex-freunden? wie bist du eigentlich, wenn man dich verlassen hat?" just checking, love, just checking.

jetzt gerade habe ich mitleid mit ihr, klar, obwohl sie sowas von selbst schuld ist, weil sie sehenden auges dieses ding betrieben hat, das ungleichgewicht kannte, aber einfach die hoffnung nicht aufgeben wollte, dass er sich nicht doch in sie verlieben würde.
vor allem aber, bin ich froh. froh, auf dass er raus ist aus ihrem leben. und zwar für immer.

zu dumm nur, dass er nach den letzten 3 abgängen der gestrigen art immer wieder aufgetaucht ist. und sie ihn immer wieder rein gelassen hat. nachts um eins oder um drei oder um fünf.