Sonntag, 26. Juni 2005
summer. [southern hemisphere. 2002.]
spätabends, lange nach dem abendessen, lange nach sonnenuntergang, ohne wirklichen grund, von meiner abhängigkeit von aspartame & phenylalaninhaltigen erfrischungsgetränken 'with plant extracts' mal abgesehen, leider nicht in den geliebten collector steigen, der ist schon in der garage schlafengelegt, stattdessen also in den commodore von seinem vater, klimaanlage und triple j an, und die buckley street runterfahren, hinter den schienen rechts abbiegen und das kleine stück nach moonee ponds fahren, zu coles, wo die aircon die atmosphäre auf unter 20° kühlt, und wo um diese zeit niemand mehr ist, ausser den teenagern an den kassen, die miteinander flirten. in der küchenabteilung guckt er nach kleinkram, wie man das macht, wenn man zum ersten mal auszieht, [wow, kochlöffel, nur einen dollar!] und so bald auch noch, und ich suche mir meine diet coke mit lemon und cracked pepper captain's table crackers, für die ich missfällige blicke von ihm abkriege, schlechte fett/gesamtkalorien ratio, aber es ist sommer und ich brauche diesen pfeffergeschmack und eben diese cracker, weil es für vegemite toasts fast zu warm ist, lass mich in ruhe, und ausserdem noch yoplait non-fat vanilla yogurt, fürs frühstück. ich will nicht, dass seine mutter umstände hat wegen sachen die ich essen will. bickering, ausgiebigstes, vertrautes bickering, das ist unsere 'liebe' dieser tage, kurz nach weihnachten, nach einem alptraumhaften urlaub während dem ich auf dem wohnzimmerboden geschlafen habe, ein paar tage vor silvester, ein paar tage bevor er endlichendlich auszieht von zu hause, in eine andere stadt auch noch, eine aktion, die mir angelastet wird. dieses kleines bisschen flucht vor seiner familie, die will, dass wir nicht mehr deutsch miteinander reden, wenn andere dabei sind, obwohl wir das seit jahren machen, und es immer okay war. das hier ist jetzt unsere 'beziehung': für eine kleine weile nur durch einen klimatisierten supermarkt laufen, nichts dringliches kaufen, mal eben 4,68 australische dollar ausgeben für schmackigkeiten, für mich, aber dafür ein klitzekleines bisschen zweisamkeit, gemeinsamallein sein, händchenhalten und zwei paar flappenden flipflops auf dem komischen linoleumboden, und er versteht das wohl gar nicht, dass es mir darum geht und nicht um die cracker. dann wieder 'nach hause' fahren, viel zu früh, viel zu schnell, und als ich aus dem auto steige rieche ich den lemon-scented eucalyptus vor dem haus, den ich vor 2 jahren fürs grand final in rot und schwarz geschmückt habe, und riesige fledermäuse,'nazgul-gleich', wie peter carey das so schön in der gebrauchsanweisung für sydney sagt, flattern hektisch und hungrig zwischen den großen eucalyptii der roberts st hin und her, fremdartig, wunderschön und heimelig. ja, heimelig.