es geht schon wieder los.
es.
das verlottern™.
ohne kontrolle von aussen, ohne beischläfer im haus, da verlottere ich. und zwar total.
ich kann gar nicht genau sagen, was es ist. zum teil sicher meine faulheit, die ich sonst so wunderbar mit meinem obsessive compulsive disorder unter kontrolle halte. vielleicht meine gene, vielleicht die evolution die sich rächen und mir sagen will "schau, du bist hilflos, kleines weibchen, du brauchst einen mann".
["stimmt ja gar nicht! ich bin nicht hilflos! nein nein nein!" springt die blondine ein kleines tantrum.]
fakt ist, um mich selber, da kümmer ich mich schlecht, schon immer.
nicht generell: ich bin stets körperlich in einem guten, sauberen, wohltrainierten, mani/pedikürten, enthaarten zustand.
die simplen dinge, however, schlafen und essen und die wohnung präsentabel halten, nur für mich alleine that's a different story, oh my. that's a little drama.
das verlotter™-drama.
was für eine bankrotterklärung an mein selbstbild.
problembereich i: schlaf.
in der vergangenen woche ist es mehrfach passiert, davon drei nächte in folge: auf dem kurzen weg vom schreibtisch ins badezimmer auf die verführerischen rufe des betts reingefallen ["komm her, einzweidreiminuten nur, leg dich hin, ruh dich aus, ein paar minuten nur, der weg ins bad ist ja so weit"], halbangezogen, ungewaschen, un-zähnegeputzt eingeschlafen, mit dem fernseher an. dann diverse stunden halbschlafen, gerne mit dem telefon in der hand, immer mal wieder ein bisschen reinredend, aber nein, da war ja niemand am anderen ende der leitung mehr. lange schon schlafen gegangen, war ja auch okay so, zu dumm, dass mein halbschlafendes ich gerne noch weitergeredet hätte, mit dem jungen herrn.
erbärmlich, ja.
es ist dann häufig halb vier bis ich mich aufraffe und wach zwingen kann um mich die fünf meter ins bad zu schleppen, mit schmutziganfühlendem gesicht und pelzigem gefühl im mund zum zähneputzengesichtwaschen ichgeheaufdiedreissigzubleibtwegfalteneincremen.
ich weiss nicht, warum ich immer zu lang wach bleibe im moment, den moment verpasse in dem ich schon müde, aber noch nicht so müde bin, dass ich es nicht mehr ins bad zum zähneputzen schaffe. ach was, ich weiss es schon. es ist der stress der letzten wochen der nachhängt. mein körper ist immer noch in alarmbereitschaft, das arme ding. ich mag nicht irgendwo ruhig liegen und vielleicht noch nicht im koma sein. ich könnte ja denken, zu viel denken.
fakt ist: ich mag mein bett. ich geh gern ins bett. ich schlafe gern, träume ausgiebig.
fakt ist aber auch: ich würde mein bett noch lieber mögen, wenn ich einen lebenden grund hätte quality time dort zu verbringen.
fakt ist ebenfalls, dass ich am besten schlafe wenn jemand erst mit und dann neben mir schläft. gib mir einen nahen, aber nicht klammernden co-schläfer [gerne füsse um beine wickeln/köpfe an schultern lehnen/händeverschlingen], jemand der gut riecht und idealerweise auch ein hot sleeper ist und regelmässig die decke drehen muss. dann ist alles gut.
gerade erst erlebt, dass ich sogar dann perfekt schlafen kann, wenn es ein erstes mal ist. natürlich erst, wenn der rest erledigt ist.
ja, das ist das mit dem schlaf.
problembereicht ii: wohnung.
der mann mit dem ich mal zusammen gewohnt habe würde zusammenbrechen, vor freude, wohl, wenn er sehen könnte, wie meine wohnung dieser tage immer mal wieder aussieht. ich habe eigentlich obsessive compulsive disorder. ich bin über-ordentlich um meinen inneren messie unter kontrolle zu halten. ich poliere regelmässig die kalkflecken vom waschbecken.
zur zeit jedoch, da stapelt sich das wenige geschirr das ich brauche auch schon mal zweidrei tage in der küche. wäsche müsste ich auch dringend mal wieder waschen. und das altpapier wegbringen.
ohje.
problembereich iii: essen.
ich habe seit einem monat nicht gekocht. dabei koche ich so so so gerne. wirklich!
stattdessen gibt es hier in caroville endlose fruchtsmoothies, brezeln, vegemite auf getreideprodukten, obst, gemüse. alles sowas von unzubereitet, man könnte meinen, ich würde neuerdings instincto esse, nicht mehr vegan.
so schlimm wie jetzt war es noch nie. bisher bin ich alleine immer noch in meal ruts steckengeblieben, hab dann durchaus einige zeit lang immer nur suppe [einmal kochen für 3 tage!], stir frys und spinatpasta gekocht, aber noch nicht mal das schaffe ich im moment. überhaupt, alleine essen, schlimm.
vor einer woche habe ich eine mahlzeit vorbereitet, tabbouleh, hummus und kichererbsensalat, und das war wunderbar, aber diese mahlzeit zählt nicht, denn sie war für besuch. die reste habe ich erst gestern aus dem kühlschrank entfernt. for the record: nach einer woche riecht veganer kiechererbensalat mit koriander mit wunderbarem cape & herb spice compnay bed of roses rub mix wie luftgetrocknete mettwurst. unangenehm, ja.
ich dachte: cool, trick dich aus, koch für andrea, die gute schreibt ja abi dieser tage, aber auch das hab ich nicht geschafft diese woche. keine energie gehabt abends.
gesamtbetrachtung.
daraus ergibt sich folgendes: ich kann gerade einfach keinen 'effort' machen, nein, zumindest nicht nur für mich.
und ja, das hört sich furchtbar lustig an, das ist auch furchtbar lustig, sogar ich muss jede nacht lachen wenn ich mich um halb vier im badezimmerspiegel seh, der mascara verschmiert, die haare fraggles-style.
jaja, wenn ich anders bin wenn jemand da ist, dann sollte ich mir einfach mehr männerbesuch zulegen, hihihi.
ja?
nein.
eigentlich ist es ganz furchtbar traurig.
ich sollte das besser können, besser auf mich achten, rechtzeitig ins bett gehen und kochen und nicht so essegestört rum und nicht essen, und nett zu und mit mir sein.
ist doch alles nicht so schwer, nein, ganz simpel, essen und schlafen und alles hübsch und kuschelig halten. für mich tun, nicht für jemand anderen.
diese lektion, die habe ich ja in all den jahren noch nicht gelernt. es ist zeit.
höchste zeit.
ich brauche ein 12-step programm gegen das verlottern™.