Dienstag, 31. Mai 2005

number one.

am 31.mai 1995 habe ich eine stunde mathe geschwänzt, die einzige schulstunde die ich streberin je geschwänzt habe, bin in einen zug nach münster gestiegen und habe den tag in gesellschaft der anderen ersten liebe verbracht.

10 jahre. ohmy.

wie seltsam, dass ich mich noch erinnere, an dieses datum. wie seltsam, dass ich es bemerke, dieses jubiläum.

zur feier des tages da habe ich ihn mal wieder gegoogelt, wie ich das so tu, alle paar monate einmal, ihn, den spannenden mann der die erste liebe war.
es war nicht viel neues zu finden: er macht immer noch das, was er schon damals gemacht hat, kunst.
bis vor ein paar monaten wohnte er wohl auch noch in der wohnung in der wir den tag damals verbracht haben. jetzt finde ich ihn nicht mehr über das telefonbuch. wer weiss, wo er ist.

was mich wirklich interessiert, ob es ihm gut geht oder nicht, was er macht, was er denkt, was er fühlt, was für musik er hört, wen er liebt, ob er kinder hat, ob er glücklich ist, das konnte ich nicht er-googeln.

ich könnte ihn fragen.
da ist eine email adresse. da ist eine website eines bekannten von ihm, der zusätzlich auch noch bloggt und flickrt. 'send xy a message' steht da neben dem flickr profil dieses menschen.
wie schnell hätte ich getippt 'sag mal, ich glaub du kennst meine erste liebe, wie geht es ihm, wie kann ich ihn erreichen?'?

es wäre ein ding von weniger als einer minute.

vor monaten war ich schon mal kurz davor mich der anderen ersten liebe zu melden, hatte es vorgeschrieben, das email, habe es dann aber nicht geschickt.

was, wenn er sich nicht erinnert an mich und an das was war? was, wenn er einfach mehr spuren bei mir hinterlassen hat als ich bei ihm? was, wenn er enttäuscht wäre von mir, heutzutage? was, wenn wir uns nichts zu sagen hätten?

eigentlich ist es gut so wie es ist, so wie es war.

unsere kleine gemeinsame geschichte ist abgeschlossen, vorbei, lang vorbei.
sie ist ein bisschen tragisch, voller liebesbriefe mit skizzen von ihm und voll sehnsucht und gespielter leichtigkeit und "sollen wir uns mal wieder festhalten?". auch wenn sie nicht perfekt ist, gar nicht perfekt, so ist sie schön, sehr schön, diese kleine geschichte.
sie hat den trend gesetzt, in vielerlei hinsicht. einen guten trend.

heute denke ich an das schöne zimmer in der obersten etage dieses altbaus in münster mit dem holzboden voller farbflecke und dem blick über die dächer und an das rumsitzen im raum, auf diversen stühlen weil das bett ein wenig [furcht]erregend war. ich denke an die photos die an der wand lehnten, von seiner beinahe freundin gemacht, und an ihn und seine haare und seine augen und sein "sag mal, bist du eigentlich deswegen heute hergekommen?" und daran, dass wir über mark rothko redeten, nachher, und all das ist gut, sehr gut.

dank dir, f.
das war schön, damals.

[the time i think most clearly | the time i drift away | is on the busride that meanders | up these valleys of green and grey | i get to think about what might have been | and what may yet come true | and i get to pass the rainy mile | thinking of you]