Samstag, 14. Mai 2005

lokalzeitung.

heute in der lokalzeitung. ein photo von mir.
darüber das wort 'gemeinschaft'. darunter folgender text, der -good lord-, alles ist, aber kein zitat dessen, was ich der minderjährigen journalistin vorgestern erzählt habe, als sie mich in der fussgängerzone ansprach.
"natürlich wähle ich, weil es bürgerpflicht ist. wir sollten es hier so handhaben wie in australien. wenn man ein paar jahre lang nicht wählt, gibt es ärger- wenn man sich nicht beteiligen will, kann man ja den zettel unkenntlich machen. aber der wahl fernzubleiben - das ist einfach faulheit. das ist ein verlust an demokratischer kultur. da freuen sich die leute über wahlen im irak, und gehen selber nicht hin. wir sind eine gemeinschaft, und wählen ist gemeinschaftspflicht."
[eigentlich sprach mich der fotograf, herr k. an, so wie immer. es passiert mindestens einmal die woche dass ich ihm in der innenstadt dieser kleinstadt begegne, ihm und wechselnden kleinen jouranlistinnen, die umfragen zu wichtigen lokalthemen machen, denen ich schöne soundbites liefere, und die dann trotzdem meine worte verdrehen. da ist man einer der wenigen menschen in dieser stadt, die sich kohärent äußern können, und diese kleinen mädels machen es kaputt. wenigstens macht herr k. immer nette photos von mir.]

korrigieren wir das.
"natürlich wähle ich. ich halte es für eine bürgerpflicht, zu wählen, die demokratie zu nutzen und zu gestalten. ich wäre sogar dafür, in deutschland - wie zum beispiel in australien - die wahlpflicht einzuführen. die menschen müssen gezwungen werden, zumindest von den wahlen kenntnis zu nehmen: wer sich nicht beteiligen will, kann immer eine ungültige stimme abgegeben, aber beteiligen muss er sich schon, meiner ansicht nach. wahlen einfach fernzubleiben - das halte ich für faulheit. die wahlmüdigkeit in der bundesrepublik ist für mich ein indiz für den verlust an demokratischer kultur. da freuen sich die menschen hier über wahlen im irak, und gehen selber nicht zu ihren eigenen wahlen, zur europawahl oder den landtagswahlen. die demokratie ist eine kostbare gemeinschaft, an der man als bürger eine teilnahempflicht hat."
ja. das ist besser.