kinners, lasst es euch gesagt sein, ich glaub ich bin dabei mich hier aber so richtig zu misrepräsentieren:
der einzige ort an dem ich römisch-katholisch bin, ist meine steuerkarte. ich habe eine kirche zu gottesdienstzwecken zuletzt an weihnachten betreten, auf wunsch meines damals sehr kranken vaters.
das papstgerede ist nostalgie und familienproblem. mein vater hat durch eine kürzliche gesundheitskrise seinen glauben wiedergefunden, was schön ist für ihn, aber zu anstrengenden diskussionen führt, da wir so gar nicht übereinstimmen was frauenrolle in der kirche, schwulsein, abtreibung oder verhütung angeht.
ich mochte jp ii, aus allem grund und keinem grund. es war nostalgie, vorallem, denn er war eine ikone meiner typischen catholic girl kindheit, ständig präsent im (groß-)elterlichen haushalt, in jedem gebet als messdienerin eingeschlossen.
so ist das, wenn man am niederrhein auf einem halben dorf aufwächst. man hat dann verwandte, die priester sind. wenn man es sich leisten konnte, dann machte das der erstgeborene sohn. man hat dann auch verstorbene vorfahren, die in brasilien missioniert haben. am niederrhein, da ist der kirchenchor der karnevalsverein. dort ist man als handwerker mitglied in der kolpingsfamilie. man hat dann mal als teenager kinderfreizeiten der gemeinde begleitet und drei wochen lang jeden abend gesoffen. das ist so. punkt.
ich war nie mitglied bei opus dei, aber kannte menschen, die dort sind. ja, ich halte sie für freaks. ich stehe nicht auf die abtötung des körpers, ausser durch körperliche ertüchtigung jeder art, zu böser musik mit gitarren.
ich stehe auf hormonelle verhütungsmittel, jegliche art der sexuellen orientierung, vor- und ausserehelichen sex, lügen und videotape.
ich werde nicht in den himmel kommen.
die hölle ist sowieso viel cooler.