Freitag, 15. April 2005

damals.

monate nach der trennung rief sie mich an, die wunderbare frau die mich so gerne als schwiegertochter gehabt hätte.

mir fiel der telefonhörer fast aus der hand.
sie rief an um zu fragen wie es mir geht und um mir zu sagen, wie sehr sie mich vermisse, wie sehr alle mich vermissten, die ganze sippschaft, sie zählte sie alle auf, die gesamte wunderbare familie, und dass es seltsam und schwierig für sie sei, dass ich mit einem mal aus der welt wäre, und dass sie es so vermisse, schon jetzt, dass ich im sommer nicht mit ihr im garten sein würde.

wir redeten damals auch über ihren sohn.
darüber, dass er mir vergeben habe aber immer noch sehr leide. ob das nicht schön sei? "ist das nicht wahre liebe? ist das nicht schön?" fragte sie mich. was ich geantworte habe, daran kann ich mich nicht erinnern.
sie hatte eine art ihre sätze mit fragen zu beenden, auf die man schlecht antworten konnte.

als sie erzählte, dass er mich vermisse war ich ehrlich und gab zu dass ich ihn auch vermisse.
dass es aber besser so sei wie es war, das konnte ich ihr nicht sagen.

sie fragte mich auch ob ich denn glücklich sei mit dem mann, in den ich mich verliebt hatte. wegen ihm, aber nicht nur wegem ihm, hatte ich ihren sohn verlassen.

es war kein guter tag für diese frage, denn ja, glücklich war ich schon, sehr glücklich, aber es war ein langer tag gewesen, es war eine lange woche gewesen, und in genau diesem moment war ich overwhelmed von allem in das ich da hereingeraten war.
da war es wieder, dass was ich niemandem sagen kann.
hello darkness, my old friend.

"und heirate nicht so schnell jetzt, nein? überstürze nichts, dass passiert schon mal wenn man so sehr verliebt ist" sagte sie noch, kurz bevor wir auflegten, nachdem ich ihr versprochen hatte, mit ihr in touch zu bleiben.

und dann weinte ich.
für ein stündchen.
oder auch zwei.