Donnerstag, 21. April 2005

borderline. online.

selbstzitat, denn ich hab das alles schon mal gesagt, recht schön noch dazu.

fraudulent connection.

ich pflege online seit einige jahren ein gesundes misstrauen. mein bullshit-sensor ist fein justiert.

"i thank the academy, the person who called herself lisa jain thompson and the i'm-13-and-pregnant- and-want-to-waste-all-you-scarleteen-people's -time-and-energy- school-of-online-fraud."


manchmal ist das aussmass meines misstrauens beunruhigend gross.

vor jahren berichtete eine onlinebekannte vollkommen aufgelöst, ihre beste freundin wäre tot aufgefunden worden, nachdem sie zwei wochen vermisst war, ihr lover habe sie wohl ermordet.

das erste was ich danach machte, war eine googlesuche, die ihre angaben (leider) innerhalb kürzester zeit bestätigten. erst danach konnte ich ihr mein beileid aussprechen können und meine unterstützung zusagen.

ich konnte nicht anders. - es wäre sonst mitgefühl unter vorbehalt gewesen.
diese haltung halte ich selbst für einigermassen pervers; meine einzige entschuldigung ist die motivation: es ist der selbstschutz.

ich will einfach keine zeit für gelogene dramen und geheuchelte gefühle erfundener menschen verwenden. ich will nicht in die onlineplots von menschen mit borderline personality disorder hineingeraten.
ich habe mitbekommen wie es leuten geht die monate oder jahrelang per telefon und internet betrogen werden. ich bevorzuge die vermeidung von solchen dramen.

menschen die sowas tun sind meiner ansicht nach krank. sie verdienen neben mitleid auch die öffentliche demontage, denn es läuft sonst weiter und weiter (ich habe erlebt das menschen das dreivierfünfmal machen, mit hunderten von leuten, in dreivierfünf inkarnationen).

es ist ein massiver unterschied, ob man das eigenen leben bloggend literarisiert, hier ein bisschen schönt, da ein bisschen schönt (denn ich glaube das macht man schon allein durch die auswahl dessen was man schreibt), oder ob man über monate oder jahre ein neben-selbst kreiirt, und in das gelogene leben dieses gelogenen neben-selbsts andere leute bewusst involviert, emotional, finanziell, wie auch immer.

sobald emotionen mit drin sind ist sowas nicht mehr nur bloggende seifenoper, sondern brutale, dumme, egozentrische manipulation anderer menschen mit dem ziel, ein besseres selbstwertgefühl zu haben.

solche menschen brauchen mitleid und psychiatrische hilfe. das meine ich unzynisch und ernsthaft.

flickr und bloggen auf deutsch haben mich versöhnt mit dem internet und meinen glauben an den wert von social networks und socialising online zurückgeholt.
and the rewards have been outrageously good. und damit meine ich nicht nur die yeast spreads, caramac kitkats und mix-cds aus england.

ich hätte jetzt gerne einen schönen kleinen passenden schlusssatz hier, aber der will mir gerade beim besten willen gerade nicht einfallen.