Montag, 18. April 2005

backlog.

den gestrigen nachmittag mit tina verbracht, zum ersten mal seit vielzulangerzeit, und erkannt, dass manche freundschaften, so sehr man auch über sie jammert beizeiten, so sehr man sie vergisst und schleifen lässt (mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa), so sehr man manchmal genervt ist voneinander, für monate, oder jahre, einfach nicht zu toppen sind.

man hat soviel backlog miteinander, dass manche sachen ungesagt bleiben können, und trotzdem sofort verstanden werden.

nach dem aufdenneuestenstandbringen, nach dem debattieren über die träume die uns das jurastudium geklaut hat, da konnte ich endlich, endlich, endlich de-briefen. so richtig.

"dieser teil kotzt mich echt an, tina. echt. ich hab da ein problem mit, ein riesengrosses sogar. ich wollte das nie. und jetzt..."

"caro, du wärst auch nicht du, wenn du da kein problem mit hättest."
ach ja. so war das. genau. ganz genau.
die laune hob sich, spürbar, instantly.

später dann ein bisschen windowshoppen gewesen, kleine runde über die kajo, und während wir da so standen, vor dem juweliergeschäft, kurz über den hässlichen jette-joop schmuck lästerten und beide nach uhren guckten, wie immer, und tina dann sagte "weisst du, ich suche eine eckige uhr, aber nicht in gold, mit schwarzem lederband, weissem ziffernblatt und schwarzen zeigern und römischen ziffern, aber höchstens 4, und datumsanzeige.", da war ich schrecklich gerührt.

tina hat eine zielansprache, für vieles, für fast alles, genau (und unter umständen auch lange) überlegt und reflektiert. das ist was gutes, finde ich. ich mach das genauso. es hat mir gefehlt, so gespiegelt zu werden.

tina hat mir gefehlt.
und wie.