Sonntag, 27. März 2005

sentimentalitäten.

gestern abend nach einem tag voll arbeit, nervigkeiten und emotionalem cold turkey eine grundsatzentscheidung zum abendlichen fernsehkonsum:

"dirty dancing" oder die "die brücken am fluss"?

die ersten 45 sekunden dirty dancing haben mich nostalgisch erheitert, in ihrer albernheit aber auch irritiert, also schnell zappen zu vox, zu einer landstrasse in iowa, zur einzigen liebe, zu clint eastwood und dem grosse gefühl.

ich gestehe: "die brücken am fluss" ist einer meiner lieblingsfilme.

ich bin ein mädchen, ich darf so lieblingsfilme haben, solange der rest stimmt, und der stimmt finde, ich. [for the record. es sind, u.a.: eternal sunshine of the spotless mind/being john malcovich/traffic/magnolia/lantana/the virgin suicides/before sunset]

gestern wurde mir wieder einmal bewusst, warum ich diesen film so sehr mag: er ist intim und konzentriert und voller wunderbarer bilder. er hat das zuweilen kitschige buch auf das nötigste reduziert.

ich mag filme die *zeigen*, die kleinen gesten die bedeutung geben, die sie im echten leben haben. ich glaube es gibt kaum einen anderen film, in dem der erste körperkontakt von zwei leuten, das crossing of lines, so wunderschön dargestellt wird wie hier. francesca telefoniert, richtet, beinahe nebenbei, robert's hemdkragen, und da weiss man: es ist vorbei hier mit den beiden, und tatsächlich, er ergreift ihre hand. wunderschön.
anderes beispiel: das festklammern francescas am autotürgriff als sie robert das letzte mal sieht. diese einstellung sagt mehr als 10 minuten dialog hätten ausdrücken können.
beginning.moment.decision.goodbye.

ich habe diesen film schon sehr sehr sehr oft gesehen. und jedes mal geweint.
gestern aber nicht. nicht in dem moment, in dem francesca die autotür nicht öffnet um doch noch mit ihm weg zu gehen, nicht in dem moment, in dem sie das "four days" buch aus dem paket holt.
gleiches passierte mir vor ein paar wochen bei "before sunset" (dessen letzte szene, die in der jesse immer tiefer ins sofa sinkt, sein gesicht absolute klarheit, liebe ausdrückt und immer deutlicher wird, dass er das flugzeug verpassen wird, ähnlich stark ist wie szenen in "brücken"). kein weinen , keine melancholie, kein gar nichts.
rührung, schon. anteilnahme auch.

aber keine trauer.

es muss daran liegen, dass ich es so leicht habe mit der liebe.
mit der grossen, wahren liebe, mit diesem seelenpartner ding.

sie ist da.
es ist da.
das ist alles.

da ist keine melancholie, kein drama (auch wenn andere das anders sehen könnten und tun), no regrets.

schön ist das. ich sags euch.
neu und schön und absolutely fucking awesome.