in den morgenstunden den preis für den gestrigen dreistündigen luxusmittagschlaf bezahlt: war schlaflos von eins bis vier, blöd wie immer, aber in abwesenheit eines fernsehers endlich zeit zum lesen, fenster auf, nachtluft rein, krausser's mai/juni tagebuch runtergerissen, den juli gleich hinterher.
im moment kommt das lesen zu kurz, neben all dem elterlichen stress, der arbeit, mein übliches buchkonsumtempo ist megaschnell, aber gerade schneckel ich so vor mich hin mit den büchern, kein lesen im zug, abends früh schlafen, nix. höchstens ein bisschen was lesen in der badewanne.nachtstunden nutzen zahlt sich aus.
sie sind gute lektüre, krausser's tagebücher.
der absolute shocker aber sind seine lektüren und die geschwindigkeit ihres konsums. ebenso sein wissen über bruckner, wagner, klassische musik in general. und schach. wenig posen, dafür echte intellektualität.
er ist 28 im mai. 29 im juni. 30 im juli.
als folge fühle ich mich beizeiten dumm und jung, es ist das potenzierte quaterlifecrisisgefühl das mich so oft nach der lektüre von neon befällt. obwohl, eigentlich ist es schlimmer. nach neon habe ich immer den eindruck als sei ich die einzige 26jährige ohne coolen lebenslauf.
nach dieser lektüre aber fühle ich mich, als benutze ich mein gehirn nicht richtig. und das schon seit einem jahrzehnt, mindestens.
davon abgesehen: faszinierend zu lesen, dass bilder die er in uc verwendet hat, schon 1992 in seinem kopf waren. auch die hybris ist schön anzusehen, das beissen in verschiedene richtungen ebenso. so soll das sein, bei guten autoren.
besonders schön, aber klar doch, die emotionen.
wäre ich nicht in love, ich glaube ich müsste die absätze über seine frau überlesen. so aber, so find ich sie ganz wunderbar, und ärger mich nur ein klein wenig, dass ich es jetzt nicht mehr ohne zu kopieren so schön sagen kann, dem mann.
heute "fette welt" bestellt.
straighte rowohltphase continued.