Freitag, 3. April 2009

#rp09

"ich gehe zu so ziemlich jeder veranstaltung über das internet", hat irgendein typ im anzug mir am donnerstag vor dem friedrichstadtpalast gesagt. f. und ich guckten uns ziemlich ungläubig an und sagten dann, unisono: "das ist ja mal eine ansage." sowas ist seitdem zum glück nicht wieder passiert, und mir macht die re:publica, nunja, tatsächlich spass. das hat allerdings weniger mit der re:publica zu tun, als mit der tatsache, dass dank ihr lauter leute auf einem haufen sind, die ich mag, und die ich seit viel zu langer zeit nicht gesehen habe, und ich deshalb nur ganz manchmal allein rumlaufe und mich nur für kurze zeit so fühle, als würde ich nicht hierher gehören.

die re:publica selbst ist nett, aber ein bisschen zu wenig. die themen der panels sind gut und die kritik zum beispiel von fefe, zum teil ein bisschen albern. bei der re:publica soll es um netzkultur gehen, nicht um finanzkrise und co., und deshalb ist das babykotze-panel auch genau richtig und wichtig. wo, wenn nicht hier? was aber nicht gut ist, ist der inhalt der panels. das ist alles so verdammt basic. und dann auch noch größtenteils verdammt schlecht vorgetragen. und immer noch so ohne jeden diskurs, jeden streit, jedes disagreement, so vollkommen ohne eier.

peter glaser war toll, klar, und lessig auch, logisch, und moot natürlich auch. aber wenn man schon anthony von der hype machine da hat, warum lässt man ihn die seite dann nur vorstellen, eine seite, die wir, die anwesenden, doch wohl alle seit jahren nutzen? warum wird nicht über das geredet, was sich dadurch verändert hat, sich noch weiter verändern könnte? und warum lässt man leute vorträge halten, die keine vorträge halten können? nur weil sie ein blog haben? oder habe ich einfach nur zu hohe erwartungen, immer noch? kann sein.

ich weiss es nicht. aber jetzt werde ich bestimmt einen schönen dritten tag haben. zur not stelle ich mich einfach mit einer club mate in die sonne.