frage mich seitdem, ob es wirklich nötig ist, so zu berichten, als ginge die allgemeinheit alles, aber auch wirklich alles an. die hobbies der opfer, die genaue stelle, an der der täter ein bestimmtes mädchen getroffen hat (stirn oder hinterkopf?), wie genau das opfer auf den schultisch aufgeschlagen ist, was es festgehalten, wie es geschrieen hat, die krebserkrankung der mutter des täters, die kois im garten seiner eltern und deren 'mangelnder architektonischer geschmack'.
und ein mitarbeiter dieses hefts beschwert sich über twitter?
wäre es nicht so dumm, so unendlich dumm, man müsste glatt drüber lachen.
["wir sind zweifellos auf der seite des empörten bürgermeisters von winnenden und hassen mit ihm den unmoralischen reporter, der sich gierig an die erschütterten gesichter heranmacht. aber am nächsten morgen können und wollen wir nicht anders und kaufen die zeitung, auf der das bild, das er geschossen hat, am größten abgedruckt ist. unsere moral ist gespalten: wir wollen dieses bild, und wir wollen den hassen, der es »geschossen« hat."|ebenda.]